Bild: istock / Sasha Suzi

24. November 2017

Fieberkrampf

Fieberkrämpfe sind eine besondere Reaktion des Nervensystems, die vor allem dann auftreten kann, wenn das Fieber schnell ansteigt oder fällt. Das Kind verdreht die Augen, die Gliedmaßen werden erst steif und beginnen dann möglicherweise zu zucken, der Bereich um die Lippen ist blau gefärbt, und das Kind verliert für kurze Zeit das Bewusstsein. Ein solcher Krampfanfall kann einige Minuten dauern. Danach erholt sich das Kind rasch, ist aber meist müde und kann sich an den Krampf nicht erinnern.

3 bis 5% der Kinder

Solche Fieberkrämpfe sind eher selten und betreffen etwa drei bis fünf Prozent der Kinder, meist im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. In den allermeisten Fällen geht ein Fieberkrampf nach drei bis vier Minuten wieder von selbst vorüber. Fieberkrämpfe bleiben normalerweise ohne gesundheitliche Folgen für das Kind und sind aus medizinischer Sicht eher harmlos. Kinder mit Fieberkrämpfen sind in der Regel normal entwickelt und gesund und leiden auch nicht unter einer Erkrankung des Gehirns. In manchen Familien treten Fieberkrämpfe auch gehäuft auf.

Beim Fieberkrampf Ruhe bewahren

Auf Eltern wirkt es verständlicherweise sehr schlimm und bedrohlich, wenn ihr Kind einen Fieberkrampf erleidet – vor allem, wenn sie ihr Kind erstmals so erleben. So ist es denn auch leichter gesagt als getan, als Eltern möglichst Ruhe zu bewahren. Dennoch sollten Sie genau dies im Falle eines Fieberkrampfes versuchen.

  • Bleiben Sie beim Kind und versuchen Sie es zu beruhigen.
  • Lagern Sie das Kind möglichst aufrecht und lockern Sie eventuell seine Kleidung, damit es gut Luft bekommt.
  • Achten Sie darauf, dass sich das Kind während des Krampfes nicht verletzt – auch nicht durch zu starkes Festhalten –, und polstern Sie harte Gegenstände in der Nähe durch Decken oder Kissen ab.
  • Falls es erbricht, bringen Sie es in die Seitenlage, damit das Erbrochene nicht in die Lunge gelangt.
  • Keinesfalls darf das Kind geschüttelt werden, da es sich hierbei gefährliche Verletzungen zuziehen könnte.
  • Geben Sie Ihrem Kind auf keinen Fall etwas zu trinken oder zu essen (Erstickungsgefahr).
  • Versuchen Sie zu kontrollieren, wie lange der Anfall dauert.
  • Gleichzeitig sollte möglichst rasch ein Arzt oder eine Ärztin über den Notruf verständigt werden.

Nach einem Fieberkrampf sollte die Körpertemperatur gemessen und durch fiebersenkende Maßnahmen verringert werden.

Dringend zum Kinderarzt

Wenn Ihr Kind einen Fieberkrampf hatte, sollte es danach unbedingt kinderärztlich untersucht werden, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wird Ihnen dann gegebenenfalls ein „Notfallmedikament“ verordnen und Ihnen seine Dosierung und Anwendung erläutern, falls ein Fieberkrampf wiederholt auftritt und länger als einige Minuten anhält.

In seltenen Fällen kann ein Fieberkrampf länger als 15 Minuten dauern, oder es können sich noch andere Auffälligkeiten zeigen. Ein solcher „komplizierter Fieberkrampf“ muss durch Medikamente beendet werden.

Im Zweifelsfall sollten Sie immer den Notarzt verständigen!

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

  • JETZT IM NEUEN HEFT:

    • Zarte Haut
    • Kleine Trotzköpfe
    • Diabetes vorbeugen