Bild: iStock

17. November 2022

Bei Ohrenschmerzen zum Arzt

Vor allem Kinder von zwei bis fünf Jahren leiden häufig unter Ohrenschmerzen. „Ohrenschmerzen sind immer ein Grund, den Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen, da erst der Blick ins Ohr erkennen lässt, ob es sich z.B. um eine Mittelohrentzündung oder Entzündung des äußeren Gehörgangs handelt und was eventuell der Auslöser ist. Auch Fremdkörper in den Ohren können zu Schmerzen führen, wenn sich ein kleines Kind zum Beispiel etwas in den Gehörgang gesteckt hat. Manchmal strahlen andere Bereiche des Kopfes bis zum Ohr, etwa Zähne, Kiefergelenk oder die Ohrspeicheldrüse“, sagt Dr. Holger Förster von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ).

Bei Kindern sind die Verbindungsgänge vom Rachenraum zum Mittelohr kürzer als bei Erwachsenen, deshalb gelangen bei ihnen leicht Viren oder Bakterien vom Nasen- und Rachenraum in die Ohrtrompete und ins Mittelohr. Meist geht eine Erkältung voraus. Manchmal ist auch eine Pilzinfektion der Grund für die Beschwerden.

Das Trommelfell trennt den Gehörgang vom Mittelohr. Entzündungen oder Druckbelastungen des Trommelfells lösen die Schmerzen aus. Andauernde oder wiederholte Entzündungen des Mittelohrs können unter Umständen zu nicht abheilenden Löchern (Perforation) im Trommelfell und zu Hörschäden führen. Ist das entzündete Trommelfell durchbrochen, entleert sich Eiter in den äußeren Gehörgang und die Schmerzen lassen plötzlich nach.

„Haben kleine Kinder Ohrenschmerzen, neigen sie zu Weinerlichkeit und entwickeln oft auch Fieber.  Fasst sich ein Kind dauernd ans Ohr und versucht, darin zu bohren, kann dies ein Hinweis auf eine Mittelohrentzündung sein. Auch wenn es den Kopf hin und her wirft oder sich dagegen sträubt, eine Mütze aufzusetzen, können Ohrenschmerzen der Grund sein“, beschreibt Dr. Förster die möglichen Krankheitszeichen. In den meisten Fällen reichen abschwellende Nasentropfen, damit das Sekret besser abfließen kann, und eine schmerzlindernde Therapie. Ist der äußere Gehörgang entzündet, können schmerzlindernde und antibiotische Ohrentropfen sinnvoll sein.

„Wenn die Beschwerden trotz abschwellender Therapie länger als 2 Tage dauern, gehen Sie bitte mit Ihrem Kind zum Arzt, da dann evtl. doch eine antibiotische Therapie mit einem Saft notwendig ist“, ergänzt Dr. Förster. Eltern sollten darauf achten, dass das Ohr nicht feucht wird. Wärme wirkt wohltuend.

  • JETZT IM NEUEN HEFT:

    • Zarte Haut
    • Kleine Trotzköpfe
    • Diabetes vorbeugen