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Besser schlafen

Viele Schwangere haben Ein- und Durchschlafprobleme. Wie es zu solchen Störungen kommt und was dagegen hilft.                                                                                                                                                                                                                                                               

Nach dem ersten Hurra tauchen bald auch schon ängstliche Fragen auf: Wenn Frauen erfahren, dass sie schwanger sind, geraten sie leicht in ein Wechselbad der Gefühle. Vor allem bei der ersten Schwangerschaft kann das leicht passieren. Denn bei aller Freude bedeutet dies auch einen großen Einschnitt im Leben. Hinzu kommt die Hormonumstellung im Körper. Kein Wunder, dass zahlreiche Schwangere nachts nicht gut schlafen können. Die Gedanken kreisen ums werdende Leben und den Alltag während und nach der Schwangerschaft. Geldsorgen mischen sich möglicherweise auch darunter. Oft ist es aber nur die körperliche Umstellung, die Frauen das Leben nachts schwer macht.

Schließlich wächst der Bauch schnell,

…das Liegen wird beschwerlicher. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, umso unbequemer wird es im Bett. Solche Ursachen von Schlaflosigkeit sind eher harmlos und lassen sich eventuell durch abstützende Kissen, Hochlagerung des Körpers oder eine andere Matratze abstellen. Manchmal hat die Schlaflosigkeit aber auch tiefer gehende Gründe, zum Beispiel Bluthochdruck. Eine bei Schwangeren nicht so seltene Störung. Hoher Blutdruck führt vor allem nachts häufig zu innerer Unruhe. Etwa jede zehnte Schwangere leidet darunter, bei Erstgebärenden ist der Anteil noch etwas höher. Mediziner empfehlen werdenden Müttern daher, ihren Blutdruck öfter mal zu kontrollieren. Liegt er bei 140/90 oder höher, unbedingt und sofort zum Arzt gehen. Denn auf Dauer kann Bluthochdruck zu schweren Komplikationen führen.

Meist aber sind die Ursachen

…weniger dramatisch, wenn einem nachts die Augen nicht zufallen wollen. Je größer das Ungeborene wird, umso mehr verdrängt es auch die inneren Organe seiner Mutter, vor allem Magen und Darm. Das führt dann leicht zu Verdauungsstörungen, die einen nachts schlechter schlummern lassen. Auch die Bewegungen des Fötus machen sich nachts mehr bemerkbar als am Tag. Wird es tagsüber ständig von Mama in den Schlaf geschaukelt, weil sie herumläuft, ist es nachts öfters wach. Dann boxt es und tritt. Das hat zwar auch etwas Beglückendes, ist aber nicht schlaffördernd.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft

…bildet der Körper das Stillhormon Prolaktin. Es sorgt nicht nur dafür, dass pünktlich zur Geburt die Milch einschießt – sondern auch dafür, dass die Mutter nachts rasch aufwacht, wenn das Baby Hunger hat und schreit. Prolaktin macht den Schlaf insgesamt leichter und störungsanfälliger. Die meisten Medikamente zum Einschlafen sind für werdende Mütter tabu. Ihre Wirkstoffe würden das Kind zu sehr gefährden. Vorsicht auch bei pflanzlichen Mitteln, die es verschreibungsfrei gibt. Ist eine Schlafstörung wirklich hartnäckig und schlägt stark aufs Gemüt, den Arzt konsultieren.

Einige wenige Schlafmittel gibt es, die in der Schwangerschaft als wenig riskant gelten und die der Arzt dann möglicherweise verschreibt. Ansonsten lohnt es sich, auf schwere Mahlzeiten zu verzichten, keinen Kaffee und schwarzen Tee zu trinken wegen des aufputschenden Koffeins – und sich tagsüber genügend zu bewegen, damit man abends die nötige Bettschwere mitbringt.

Gelegentlich macht auch die Schilddrüse Probleme in der Schwangerschaft.

Dann produziert sie entweder zu viele oder zu wenig Schilddrüsenhormone. Beides kann zu Schlafstörungen führen. Vor allem Frauen, die schon vor der Schwangerschaft Schwierigkeiten mit ihrer Schilddrüse hatten, sollten die Werte in der Schwangerschaft regelmäßig kontrollieren lassen. Sonst kann schlimmstenfalls das Ungeborene Schaden nehmen.

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