Geistige und körperliche Entwicklung Bild: istock

28. Juni 2018

Angeborene Bewegungsfreude

Bewegung liegt dem Baby von Anfang an im Blut. Sie ist Voraussetzung für seine körperliche und geistige Entwicklung. Unterstützen Sie die angeborene Bewegungsfreude ihres Nachwuchses! Es ist ganz einfach und macht allen Spaß.

DAS ERSTE JAHR PRÄGT UNSER GANZES LEBEN

Sind Kinder musikalisch? Nicht alle in gleicher Ausprägung, das ist klar. Nicht jedes Kind entwickelt sich zum Geigenvirtuosen oder hat das Talent zum Rockstar. Tatsache ist aber, dass das Baby schon im Mutterleib Töne und Melodien wahrnimmt, auf diese mit deutlichen Bewegungen reagiert und nach seiner Geburt offensichtlich auch wiedererkennt. So wie ihm Mamas und Papas Stimme von Anfang an vertraut sind und auch das Bellen des Hundes – sofern Sie einen haben. Babys nehmen Geräusche, Töne und Melodien schon sehr früh im Mutterleib wahr. Und das Gefühl für Rhythmen und Musik hilft ihm bei der Entwicklung seiner motorischen Fähigkeiten im Säuglings- und Kleinkindalter.

Rhythmus liegt uns im Blut

Renate Zimmer, Professorin für Sport- und Bewegungswissenschaft an der Universität Osnabrück, beschäftigt sich seit langem mit dem Thema. Ihre klare Aussage: „Rhythmus bestimmt von Anfang an unser Leben. Zentrale Fähigkeiten wie die Raum-Lage-Wahrnehmung, das Gleichgewichtsempfinden und die Körperwahrnehmung werden erst in Bewegung angeregt und ausgeprägt.“ Bewegung ist also eine zentrale Voraussetzung für Entwicklung.

Bewegungsprogramm

Eltern können die Entwicklung ihres Babys fördern, indem sie seine angeborene Bewegungsfreude durch altersgerechte Animation unterstützen und fördern. Sobald die Kleinen dazu in der Lage sind, strampeln sie mit Ärmchen und Beinen, bewegen ihr Köpfchen und klatschen in die kleinen Händchen. Klatschen Sie also ruhig selbst rhythmisch in die Hände und machen Sie lebhafte Kopfbewegungen. Babys freuen sich über das Bewegungsprogramm, das ihnen geboten wird und setzen alles daran, den Spaß selbst mitzumachen. Wenn die Kleinen sitzen können, kann man dem Nachwuchs durch Bewegungsspiele wie Wippen und Hoppe-Hoppe-Reiter viel Spaß bereiten. Nehmen Sie Ihr Baby auf den Arm und tanzen Sie zur Musik. Das Baby genießt sowohl die Musik wie auch die Bewegungen.

Motorische Fähigkeiten

Die Bewegungen zu Musik machen den Kleinen nicht nur jede Menge Spaß, sondern fördern auf ganz spielerische Art auch ihr Körpergefühl. Rhythmische Bewegungen sind ein wichtiger Baustein für die Entwicklung seiner motorischen Fähigkeiten und eine Voraussetzung für die Koordinierung seiner Körperbewegungen

Was Kinder noch stark bewegt und stark macht für sein Leben?

Die Liebe und das Vertrauen seiner Eltern. Sie sind am Anfang des Lebens die wichtigste Basis für seine emotionale Entwicklung und geben ihm den nötigen Rückhalt für das ganze Leben. Im Laufe seiner Entwicklungsfortschritte sind Stürze und kleine Blessuren unvermeidlich. Haben Sie keine Angst, dass ihr kleiner Schatz sich verletzt, nehmen Sie ihm nicht den Mut, sich und seine Möglichkeiten auszuloten – auch wenn es mal wehtut. Wenn das Baby weiß, dass Mama und Papa helfend und tröstend zur Stelle sind, traut es sich trotz der kleinen Rückschläge immer mehr zu. Von 100 Versuchen, sich am Tischbein hochzuziehen, gehen garantiert 99 schief.

Du schaffst das

Aber Ihr Kind wächst mit und an den Herausforderungen, die das Leben bereithält. Es möchte wachsen, damit es irgendwann auf seinen eigenen Beinen stehen kann. Geben Sie ihm die Unterstützung, die es braucht. Zeigen Sie ihm: Du kannst das schaffen – auch wenn du immer wieder auf den Hosenboden fällst! Lass dich nicht entmutigen – auch wenn es mal wehtut! Trau dich – auch wenn es unmöglich erscheint! Wir sind da und fangen dich auf – wann immer du uns brauchst! Denn wir lieben dich und wir trauen dir zu, dass du deinen Weg gehen wirst!

So geht Ihr Kind seinen Weg

Übervorsichtige, ängstliche Eltern möchten ihr Kind vor jedem Schmerz und jedem Rückschlag bewahren. Damit tun sie ihrem Nachwuchs aber keinen Gefallen. Erst die Übung macht den Meister. Rückschläge machen schlau und stark!

Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Nachwuchs. Sie müssen weder sich selbst noch Ihr Baby unter Termindruck setzen, damit es in den Genuss aller denkbaren Frühförderungskurse kommt.

Legen Sie eine CD ein, nehmen Sie Ihr Baby auf den Arm – später kann es sich auch schon alleine zum Rhythmus der Musik bewegen – und tanzen Sie durch die eigenen vier Wände! Es ist ganz einfach, die angeborene Bewegungsfreude zu fördern. Und wetten, dass Ihnen die Verbindung von Musik und Tanz auch guttut?

Musik kommt schon vor der Geburt beim Baby an. Ihr Kind registriert schon in der Schwangerschaft, welche Töne Mama besonders gerne mag. Und es entwickelt seinen eigenen Geschmack. Testen Sie es. Ruhige Melodien beruhigen das Baby, Technomusik regt an. Da macht es auch Sinn, dem Baby im Mutterleib immer wieder eine Beruhigungsmelodie vorzuspielen, die in unruhigen Situationen später beruhigend wirkt.

Bewegung bringt Bewegung ins Gehirn

Ergebnisse der Hirnforschung haben gezeigt, dass bewegte Kinder auch geistig beweglicher sind. Bewegung macht es möglich, dass der Nachwuchs seine Motorik zu koordinieren lernt. Im Gehirn passiert etwas ganz ähnliches. Hier müssen sich Milliarden Zellen miteinander vernetzen, damit das Gehirn seine Aufgaben und Funktionen richtig wahrnehmen kann. Für die Bildung dieser Synapsen ist Bewegung das beste Training.

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