Was darf ich in der Stillzeit essen? Bild: iStock

22. Februar 2019

Ernährung in der Stillzeit

Führt Kohl zu Blähungen auch beim Baby? Einfach drauflos futtern oder sorgsam das Essen auswählen? Stillende Mütter fragen sich oft, welche Lebensmittel sie genießen oder besser weglassen sollten. Ernährungsexperten sehen grundsätzlich kein Problem in einer gesunden Mischkost. Ob Obst, Gemüse, roh oder gekocht, Fleisch, Wurst oder Fisch: Wenn die Frau solche Lebensmittel schon vor der Schwangerschaft gut vertragen hat, sollte sie diese Ernährung fortführen. Ein Mix aus frischen Lebensmitteln ist für Mutter und Kind die beste Grundlage und sichert dem Baby alle Nährstoffe, die es braucht.

Kohl in der Stillzeit

Blähende Substanzen, wie sie etwa bei Kohl oder Linsen vorkommen, belasten ein Baby eher nicht. Wenn die Mutter mit solchen Gemüsesorten gut klar kommt, geht es ihrem Nachwuchs ebenfalls gut. Allerdings kann sich der Geschmack der Muttermilch durch unterschiedliche Lebensmittel etwas verändern. Das bemerkt das Baby durchaus. Hat die Mama aber schon in der Schwangerschaft solche Lebensmittel zu sich genommen, ist das Baby an die speziellen Aromen gewöhnt und akzeptiert sie in der Regel. Ein Großteil der Stoffe landet ohnehin nicht in der Muttermilch.

Was ist mit Gewürzen?

Selbst scharfe Sachen wie Chili und Gewöhnungsbedürfiges wie Knoblauch müssen Mütter nicht per se weglassen. Viele Babys vertragen solche Gewürze problemlos. Ist das Kind aber quengelig, hat Koliken und vielleicht sogar einen wunden Po, scharfe Gewürze erst mal weglassen. Nach ein paar Tagen kann man dann vorsichtig mit einem Gewürz nach dem anderen durchtesten, was vertragen wird und was nicht – und ob es überhaupt ein Gewürz oder Lebensmittel war, welches das Unwohlsein hervorgerufen hat.

Fruchtsäuren

Auch Fruchtsäuren können in selteneren Fällen zu solchen Symptomen führen. Deshalb gehört auch Obst zu den möglichen Auslösern von Verdauungsproblemen in der Stillzeit. Das ist aber eher selten der Fall, weshalb die Mama nicht gleich beim ersten feuchten Pupser ihres Babys panisch die Frischvitamine weglassen sollte. Waren Rohmilchkäse und ungebratenes Hackfleisch (Tatar) in der Schwangerschaft wegen möglicher Infektionsgefahren noch tabu, sind diese Lebensmittel beim Stillen wieder erlaubt. Denn solche Keime werden, sollte man sie sich mal eingefangen haben, nicht über die Muttermilch übertragen.

Fisch

Wichtig ist eine Fischmahlzeit pro Woche. Vor allem fetter Meeresfisch wie Makrele und Lachs mindert das Risiko des Kindes für spätere Allergien, wie Studien besagen. Das ist zwar noch nicht hundertprozentig belegt, gesund ist Meeresfisch aber auf jeden Fall und eine willkommene Abwechslung im Speiseplan.

Kuhmilch

Kuhmilch dürfen kleine Babys noch nicht trinken, das ist klar. Aber die Mutter? Kein Problem, sagen Experten. Nur ganz selten kommt es dadurch zu Blähungen oder Koliken beim Kind. Denn die Kuhmilch wird in Magen und Darm vollständig verdaut, wenn die Mama grundsätzlich keine Probleme mit Milch – allergie und Laktose-Intoleranz hat. Dann bleiben nur die Vitamine, Milchfette und Eiweiße übrig, und die sind gesund fürs Baby.

Kaffee

Anders ist es mit Kaffee. Hier ist noch ein wenig Vorsicht geboten. Zwei oder drei Tassen täglich sind meist kein Problem. Wird es aber mehr, kann das Baby unruhig werden. Denn teilweise geht das Koffein im Kaffee in die Muttermilch über. Das gilt auch für schwarzen Tee. Am besten nach drei Uhr nachmittags keinen Kaffee oder starken schwarzen Tee mehr trinken, damit das Baby nachts gut schläft.

Alkohol

Zurückhaltung bitte auch bei Alkoholischem. Mal am Sekt nippen – kein Problem. Auch ein Glas Bier ist erlaubt, besser aber nicht mehr.

Vegetarisch

Veganerinnen sollten sich in der Stillzeit beraten lassen, welcher Mix an Lebensmitteln ihnen und ihrem Baby gut tut. Grundsätzlich haben auch sie mit dem richtigen Ernährungsplan kein Problem. Lediglich bei einigen wenigen Vitalstoffen, die vor allem im Fleisch und in Kuhmilch enthalten sind, könnte eine Nahrungsergänzung durch Tabletten nötig sein, unter anderem beim Vitamin B12.

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