Einschlafen will gelernt sein!
Was ist Tag? Was Nacht? Kaum sind sie aus Mamas Bauch geschlüpft, müssen Babys viel lernen und verarbeiten – dazu gehört auch das Einschlafen im Bettchen…
Neugeborene haben es nicht leicht. Plötzlich ist es hell, dann dunkel, die Stimmen sind auf einmal so laut, die Temperatur schwankt, auf der Haut fühlt sich alles so komisch an, der Strampler und die Windel sind noch ganz neue Erfahrungen. All das beschäftigt ein kleines Baby in den ersten Tagen und Wochen sehr. Jetzt soll es auch noch zu bestimmten Zeiten einschlafen und dass ohne die direkte Nähe zur Mama, womöglich in einem eigenen Bettchen. Wenn Eltern dann über die Schreiattacken ihrer Lieblinge verzweifeln, versteht das der kleine neue Mitbewohner gar nicht. Er will ja auch niemanden ärgern, er kann nur nicht anders als durch Schreien seinen Gefühlen Luft machen. Jetzt ist es für die Eltern hilfreich, wenn Ihnen Folgendes bewusst ist:
- Babys müssen das Schlafen erlernen. Erst nach vier bis sechs Wochen entwickeln sie ein regemäßigeres Schlafverhalten.
- Der Schlafbedarf ist erblich festgelegt – es gibt also schon unter Säuglingen Viel- und Wenigschläfer, der eine braucht in den ersten drei Monaten nur 10 bis 12 Stunden Schlaf pro 24 Stunden, der andere braucht täglich 18 bis 20 Stunden Schlaf.
- In den ersten sechs Monaten ist es für Babys lebenswichtig, mindestens einmal in der Nacht aufzuwachen. In dieser Zeit brauchen Babys noch eine oder mehrere Mahlzeiten in der Nacht.
- „Durchschlafen“ bedeutet bei Baby höchstens sechs bis acht Stunden am Stück zu schlafen. Aufwachen in der Nacht oder sehr früh morgens ist zwar Hart für Eltern, für Babys aber normal.
Eltern können ihrem kleinen Liebling helfen, das Schlafen zu lernen. Dazu müssen sie nur die fünf wichtigsten Tipps beherzigen:
- Regemäßigkeit: Halten Sie von Anfang an regelmäßige Zeiten ein für Essen, Schlafen, Spielen und Spazierengehen. Das gibt dem Baby ein Gefühl von Sicherheit.
- Gewohnheiten: Babys lieben Rituale, weil sie ihnen ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Legen Sie Ihr Baby möglichst zur gleichen Zeit, am gleichen Ort und mit dem gleichen Einschlafritual schlafen. Sei es, dass Sie ein Lied singen, vorher noch einmal ausgiebig schmusen oder dem Baby erzählen, was es an dem Tag erlebt hat.
- Übermüdung: Legen Sie Ihr Kind bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit ins Bett. Anzeichen sind zum Beispiel Gähnen oder den Kopf abwenden. Es schaut Ihnen nicht mehr in die Augen und zeigt Ihnen: Ich will nicht mehr spielen. Ignorieren Sie diese Anzeigen, ist das Baby schnell übermüdet und findet später schwerer in den Schlaf.
- Anwesenheit: Schreit Ihr Baby, nehmen Sie es nicht immer gleich hoch. Wichtig ist, dass sie sofort zur Stelle sind, Ihr Baby, das im Bettchen liegen bleibt, beruhigend über den Kopf streicheln, sein Händchen halten oder es mit einer kurzen Erzählung müde machen. Nehmen Sie es immer hoch und tragen sie es durch das Schlafzimmer, speichert Ihr Baby das als Ritual ab und wird in Zukunft immer wieder darauf bestehen. Besser ist es, wenn Ihr Baby lernt, sich selbst zu beruhigen und im Bettchen einzuschlafen.
- Ruhe: Tagsüber sollte Ihr Baby nach Lust und Laune spielen dürfen. Doch eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen sollte Ruhe einkehren, aufregende Beschäftigungen vor der Bettruhe sind Tabu.
So schläft Ihr Baby gut und sicher
Die Luft im Bettchen muss gut zirkulieren können, das Baby sollte immer frischen Sauerstoff einatmen und ihm darf nicht zu heiß werden. Beides dient der Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes. Deshalb gilt: Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen immer auf den Rücken, ohne Kopfkissen, Felle, Nestchen oder Mützen. Wird dem Baby zu heiß, gibt es so die überschüssige Hitze über den Kopf ab. Tagsüber, wenn Sie dabei sind, können Sie es auf den Bauch legen. Das stärkt seine Rücken und Nackenmuskulatur.
Legen Sie es möglichst in ein eigenes Bettchen im Zimmer der Eltern. Ist ein Elternteil Raucher, ist vom Elternbett in jedem Fall abzuraten. Die ganze Wohnung sollte rauchfrei bleiben.
Sicherer für Babys sind Schlafsäcke als Decken. In Schlafsäcken, die etwa 15 cm zu lang sind, können sie strampeln, aber sich den Sack nicht über den Kopf ziehen.
Babys lieben es eher kühl: Der Schlafraum sollte ungeheizt sein, die Raumtemperatur jedoch 18 Grad nicht unterschreiten. Wie für Erwachsene gilt auch fürs Baby: Im dunklen Raum schläft es sich besser als im hellen.
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