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18. März 2025

Geburtsverletzungen vorbeugen

Die Geburt eines Kindes ist ein unglaubliches und emotionales Ereignis. Doch neben all der Vorfreude gibt es auch körperliche Herausforderungen, die mit einer natürlichen Geburt einhergehen können. Eine davon sind Geburtsverletzungen. Aber keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen könnt ihr euch bestmöglich darauf vorbereiten und Verletzungen sogar vorbeugen.

Geburtsverletzungen sind Gewebeschäden, die während der Geburt im Bereich des Damms, der Vagina oder der umliegenden Strukturen entstehen können. Sie treten häufig bei vaginalen Geburten auf, besonders bei schnellen oder komplizierten Geburtsverläufen. Zu den häufigsten Geburtsverletzungen gehören:

  • Dammriss: Eine natürliche Einrissbildung im Gewebe zwischen Vagina und Anus.
  • Scheideneinrisse: Kleine oder größere Risse in der Vaginalwand.
  • Scheidenvorhof- oder Klitorisverletzungen: Seltener, aber oft schmerzhafter.
  • Geburtsverletzungen am Muttermund: Treten vor allem bei sehr schnellen Geburten auf.
  • Episiotomie (Dammschnitt): Ein gezielter Schnitt, der in manchen Fällen vorgenommen wird, um das Gewebe zu entlasten.

Risikofaktoren für Geburtsverletzungen

Einige Faktoren erhöhen das Risiko für Geburtsverletzungen:

  • Erstgebärende haben ein erhöhtes Risiko.
  • Ein großes Baby oder ein hohes Geburtsgewicht.
  • Eine schnelle Geburt oder der Einsatz von Saugglocke oder Zange.
  • Eine unflexible oder angespannte Beckenbodenmuskulatur.

So könnt ihr vorbeugen

Es gibt einige effektive Methoden, um das Risiko von Geburtsverletzungen zu reduzieren:

1. Damm-Massage

Eine regelmäßige Massage des Dammbereichs ab der 34. Schwangerschaftswoche kann das Gewebe weicher und dehnbarer machen. Dazu könnt ihr spezielle Öle oder einfach ein natürliches Mandel- oder Weizenkeimöl verwenden.

2. Beckenbodenübungen

Ein starker, aber flexibler Beckenboden hilft, den Geburtsvorgang zu erleichtern. Schwangerschaftsyoga oder gezielte Beckenbodenübungen sind hier besonders hilfreich.

3. Aufrechte Geburtspositionen

Die Wahl einer aufrechten Position wie Hocken, Knien oder Stehen kann den Druck auf den Damm verringern und das Reißen des Gewebes reduzieren.

4. Warmes Damm-Tuch unter der Geburt

Hebammen empfehlen oft, während der Austreibungsphase ein warmes Tuch auf den Damm zu legen. Das kann die Durchblutung fördern und das Gewebe geschmeidiger machen.

5. Langsame Geburt des Köpfchens

Wenn das Köpfchen langsam geboren wird, kann sich das Gewebe besser anpassen. Eure Hebamme oder euer Arzt wird euch dazu anleiten, bewusst und kontrolliert zu atmen.

Behandlung von Geburtsverletzungen

Sollte es trotz aller Vorsorge zu einer Verletzung kommen, ist das kein Grund zur Sorge. Kleinere Risse heilen oft von selbst, größere Verletzungen werden meist mit selbstauflösenden Fäden genäht. In den ersten Tagen helfen Kühlkompressen und Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde zur Linderung. Auch das Vermeiden von starkem Druck beim Toilettengang ist wichtig.

Geburtsverletzungen können ein unangenehmes Thema sein, aber mit der richtigen Vorbereitung könnt ihr das Risiko deutlich senken. Damm-Massagen, Beckenbodentraining und eine bewusste Geburtsvorbereitung helfen, euer Gewebe bestmöglich auf die Geburt vorzubereiten. Falls es doch zu einer Verletzung kommt, heilt der Körper in den meisten Fällen schnell und problemlos. Wichtig ist, dass ihr euch Zeit zur Erholung nehmt und euch gut umsorgst.

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