Bild: istock / Sopone Navoot

8. Dezember 2019

Darminfekte bei Frühgeborenen

Nach Schätzung der WHO werden jedes Jahr weltweit 15 Millionen Babys zu früh geboren. In Deutschland sind es jährlich ca. 65 000. Diese Frühgeborenen oder so genannten Frühchen sind wegen des noch unterentwickelten Immunsystems anfälliger für Infektionskrankheiten und neigen häufig auch zu Entzündungen des Magen-Darmtraktes. Diese Infektionen können Schädigungen der Organe nach sich ziehen.

Behandelt werden kann diese Erkrankung mit Antibiotika oder einem chirurgischen Eingriff, dem jedoch lebenslange Komplikationen folgen können.  Dass auch Muttermilch schützen kann, haben unlängst wissenschaftliche Studien belegt. Es stellte sich heraus, dass Frühgeborene, die mit Muttermilch ernährt werden, seltener an diesen Infektionen erkranken als Babys, die herkömmliche Säuglingsnahrung zu sich nehmen. Die herkömmliche Säuglingsnahrung unterscheidet sich von der Muttermilch dadurch, dass letztere spezielle Zuckermoleküle enthält, welche im Milchpulver nicht vorkommen. Nach Fetten und Lactose bilden sie den drittgrößten Anteil der menschlichen Muttermilch, und sie kommen in dieser Komplexität und Menge nur in der Muttermilch vor. Sie enthält zwischen fünf und 25 Gramm davon pro Liter.

Muttermilch schützt den Darm von Frühchen

Wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass diese natürlichen Zucker verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen auf Säuglinge haben. Sie sind präbiotisch, können das Risiko für Infektionskrankheiten wie Norovirus-Infektionen senken und fördern die neuronale Entwicklung der Neugeborenen. Zudem haben sie einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems und die gesunde Entwicklung des Magen-Darmtraktes, was wiederum eine wichtige Rolle beim Schutz vor der gefährlichen Darmentzündungen bei Frühgeborenen spielt. In diesem Zusammenhang konnte nachgewiesen werden, dass manche Zuckermoleküle, die n der Muttermilch vorkommen, diese schädliche Darmerkrankung von Frühgeborenen abwenden können. Das bedeutet, dass vor allem gestillte Babys und Frühgeborene, die Muttermilch bekommen, von den positiven gesundheitlichen Auswirkungen dieser Zuckermoleküle profitieren können.Seit einigen Jahren gibt es jedoch auch eine künstlich hergestellte Babynahrung, die solche Zuckermoleküle enthält und nicht gestillten Babys damit einen guten Schutz bieten kann.

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