17. Februar 2022

Hüftprobleme bei Kindern

Bei Problemen mit dem Hüftgelenk zeigen kleine Kinder häufig einen Einwärtsgang, der bei manchen Kinder bis zum Grundschulalter anhält. In den allermeisten Fällen korrigiert sich diese Gangart von selbst und erfordert keine Behandlung. Bemerken Eltern, dass ihr Kind Schwierigkeiten beim Gehen hat, häufig stolpert oder hinfällt, sollten sie ihr Kind beim Kinder- und Jugendarzt vorstellen. Auf keinen Fall sollten Sie ohne ärztliche Anweisung ihren Kindern Korrekturschuhe oder Ähnliches zumuten.

„Wenn sich der Einwärtsgang verschlimmert oder das Kind sogar hinkt oder Schmerzen angibt, sollten Eltern unverzüglich den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Ob sich die Gangart verändert, können Eltern, wenn sie unsicher sind, mit Hilfe von kurzen Videoaufnahmen im Abstand von einem Jahr erkennen. Dabei sollten sie ihr Kind beim Gehen von vorne und von hinten aufnehmen.

Nur selten operative Korrekturen nötig

Die Einwärtsdrehung der Füße kann auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Säuglinge können eine Einwärtsdrehung des Vorfußes zeigen, die sich in der Regel schnell korrigiert. Beginnen Kinder zu laufen und die Füße einwärts zu drehen, kann gerade im frühen Kleinkindalter eine knöcherne Einwärtsdrehung des Schienbeines (Tibia) der Grund sein. Auch das „korrigieren“ die Zeit und das Wachstum. Am häufigsten und durchaus bis zum 9. Lebensjahr reichend besteht die Ursache in einer Innenrotation des Oberschenkelknochens (Femur) in den Hüftgelenken.

Mit zunehmendem Wachstum richtet sich das Becken auf. Durch die damit verbundenen statischen Veränderungen ändert sich auch die Rotation des sogenannten Femurs im Hüftgelenk. „Betroffene Kinder bevorzugen oft auch den Zwischenfersensitz. Das Gesäß befindet sich dann beim Sitzen zwischen beiden nach außen gewinkelten Beinen. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen sind operative Korrekturen notwendig“, erklärt Dr. Fegeler.

Ob eine Fehlbildung der Hüftgelenke vorliegt, kann der Kinder- und Jugendarzt durch eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte beim Baby feststellen. Diese wird routinemäßig bereits im Rahmen der U3 zwischen der 4. und 5. Lebenswoche durchgeführt. Bei besonderen Auffälligkeiten ist die Überweisung zum Kinderorthopäden notwendig.

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