19. Oktober 2022

Hurra der erste Zahn

Nach etwa einem halben Jahr kommt bei den meisten Babys das erste Zähnchen zum Vorschein. Das kann, muss aber nicht weh tun. Wie Eltern beim Zahnen helfen können

Am Anfang strahlen sie einen mit einem zahnlosen Lächeln an. Noch größer aber ist das Entzücken, wenn das erste Beißerchen im Mund aufblinkt. Das passiert bei einem Großteil der Babys schon nach einem halben Jahr. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Mit den unteren Schneidezähnen geht es los. Welche Zähne als nächstes durchbrechen, ist bei jedem Kind unterschiedlich. Spätestens mit drei Jahren sind alle 20 Milchzähne da. Sie sitzen allerdings nicht sonderlich fest im Mund, denn Milchzähne haben nur kleine Wurzeln.

Darunter warten schon die bleibenden Zähne. Sie sind tatsächlich auch bereits angelegt, müssen allerdings noch einige Jahre warten. In dieser Zeit wird ihr Zahnschmelz immer härter und widerstandsfähiger. Sie machen sich fit für die Jahrzehnte, in denen sie kauen, beißen und Kariesbakterien standhalten müssen. Erst wenn sich die Wurzeln der Milchzähne allmählich auflösen, können die bleibenden Zähne die Milchzähne langsam aus dem Kiefer herausdrücken, bis diese ausfallen. Dieser Prozess kann sich über Jahre hinziehen. Er beginnt oft erst dann, wenn das Kind schon kurz vor der Einschulung steht.

Angenehmes Gefühl im Mund

Bis dahin aber müssen auch die Milchzähne gut gepflegt werden. Man könnte meinen, sie fallen ohnehin aus, und da spielt es keine Rolle, ob sie zum Beispiel von Karies befallen werden oder nicht. Das stimmt jedoch nicht. Karies etwa kann Kindern sehr wohl große Schmerzen bereiten, wenn das Loch groß und der Zahnnerv angegriffen ist. Gute Zahnpflege in den ersten Jahren sorgt außerdem für ein angenehmes Gefühl im Mund, die Milchzähne können ihre Funktion als Platzhalter für die bleibenden Zähne voll erfüllen. Mit regelmäßiger Zahnpflege von Beginn an werden die Kinder zudem daran gewöhnt, auch später und dann aus eigenem Antrieb gut für ihre Kauwerkzeuge zu sorgen.

Zahnpflege

Das Zähneputzen sollte ein festes Ritual im Tagesablauf sein: morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen. Dabei können die Eltern auch ein lustiges Zahnputzlied singen und sich Geschichten zu den einzelnen Zähnen ausdenken. Das Kind sollte Spaß an dem Ritual haben. Bald schon wird das Kind versuchen, sich selbst die Zähne zu putzen. Mutter und Vater sollten dieses Bedürfnis unterstützen und die Hand Ihres Kindes sanft führen. Kinderärzte empfehlen, dass Eltern das Zähneputzen bis zum 10. oder 11. Lebensjahr kontrollieren sollten. Und zwar sollte immer nach der KAI-Methode geputzt werden: erst die Kauflächen, anschließend außen und innen.

Was tun gegen die Schmerzen?

Das Zahnfleisch ist oft gereizt und schmerzt, wenn der Zahn herauskommt. Dann wirken Zahnungsgels etwa mit Kamillenextrakt und Panthenol beruhigend und schmerzstillend. Ein Beißring mit Kühlelementen kann auch helfen – oder mal kurz einen kleinen Löffel aus dem Kühlschrank ans Zahnfleisch halten. Das betäubt ein wenig den Schmerz. Bei starken Beschwerden kann der Arzt auch ein leichtes Schmerzmittel als Zäpfchen verschreiben.

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