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22. September 2022

Mehr Kaiserschnitt-Geburten

Seit Beginn der Coronapandemie kommen wieder mehr Babys per Kaiserschnitt auf die Welt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK). So kam 2021 fast jedes dritte Baby auf dem OP-Tisch zur Welt (29,4 Prozent). 2019 hatte die Kaiserschnittrate noch bei 27,9 Prozent gelegen, 2020 bei 28,2 Prozent. Damit ist die Kaiserschnittrate das zweite Jahr in Folge gestiegen.

„Diese Entwicklung überrascht uns. Wir hatten damit gerechnet, dass sich der Trend fortsetzt und die Kaiserschnittrate weiter sinkt. Denn viele Ärzte, Ärztinnen und medizinische Fachkräfte setzen sich für weniger Kaiserschnittgeburten ein“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Allein durch die Pandemie lasse sich der Anstieg der Kaiserschnittrate kaum erklären. „Außerdem beobachten wir – wie schon in der Zeit vor Corona – starke regionale Unterschiede.“ So lag die Kaiserschnittrate 2021 in Sachsen bei 20,9 Prozent, während sie im Saarland 35,7 Prozent betrug.

Prof. Dr. Stephanie Wallwiener von der Universitätsfrauenklinik Heidelberg sagt: „Erklärungen sind schwierig. Wir wissen zwar, dass es in Deutschland in der Pandemie besonders in den Lockdown-Phasen mehr Kaiserschnittgeburten gab. Denn viele Frauen waren verunsichert und haben sich eine bessere Planbarkeit gewünscht. Zugleich lassen sich jedoch gegenläufige Entwicklungen in den Regionen erkennen.“ So sei die Kaiserschnittrate in den Bundesländern mit den niedrigsten Kaiserschnittraten – Sachsen und Thüringen – um drei Prozentpunkte angestiegen, während es in einem Großteil der anderen Bundesländer wie zum Beispiel Baden-Württemberg sinkende Raten gegeben habe, insbesondere im Saarland mit minus fünf Prozentpunkten.

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