Milchstau – 7 Tipps, die helfen
Alles klappte perfekt – der Milcheinschuss kam direkt nach der Geburt, der kleine Liebling nuckelte von Anfang an begeistert, das Stillen war kein Problem. Doch eines Morgens schmerzt die Brust, ist prall, heiß und gerötet. Was ist das? Ein Milchstau – schmerzhaft, aber zunächst harmlos. So löst er sich auf.
Ans Stillen mag die Mutter gar nicht denken, viel zu empfindlich sind die Brustwarzen und leichtes Fieber trägt auch nicht zur besten Verfassung bei. Ein Milchstau trifft häufig Frauen kurz nach der Geburt. Der Milcheinschuss hat zu viel Milch produziert, die das Baby noch nicht vollständig essen kann. Vielleicht saugt es auch noch nicht ideal. Dann wird die Brust nicht ganz entleert, die Milch kann nicht abfließen und staut sich in den Kanälen.
So unangenehm die Vorstellung aufgrund der schmerzenden Brust ist: Jetzt hilft am besten Stillen. Denn ist die Milch weg, löst sich auch der Stau auf.
Achtung
Der Milchstau muss sich auflösen, denn ansonsten kann er eine Vorstufe zu einer Brustentzündung (Mastitis) sein. Sie ist extrem schmerzhaft und hat meist die Einnahme von Antibiotika zur Folge. Deshalb sollte ein Milchstau nicht auf die leichte Schulter genommen werden und in jedem Fall alles dafür getan werden, ihn abzubauen bzw. am besten ihn erst gar nicht entstehen zu lassen.
7 Tipps gegen den Milchstau
Eine Hauptursache für einen Milchstau ist Stress. Gerade nach der Geburt sind Frauen oft noch geschwächt, gleichzeitig zwingen sich die meisten, sehr viel zu leisten. Das ungewohnte Stillen, das ständige Wickeln, der Haushalt, die Besuche von Freunden und Verwandten – so schön das ist, es stresst auch. Deshalb: Ruhe ist das Gebot der Stunde. Sagen Sie allen Besuchern freundlich ab und vertrösten Sie sie auf die Zukunft.
Der Haushalt kann warten, vielleicht hilft auch eine Freundin. Nutzen Sie die Zeit und legen Sie sich schlafen, stillen Sie, kuscheln Sie mit dem Baby und schlafen Sie wieder… Das reicht als Tagespensum am Anfang.
Wärme öffnet die Milchkanäle. Beim Milchstau sollte vor dem Stillen die Brust etwas erwärmt werden (z. B. mit Hilfe einer Wärmflasche). Das Baby sollte immer an beide Brüste angelegt werden, damit beide leergesaugt werden.
Oft haben die Kleinen nicht so viel Hunger, wie der Körper der Frau an Milch produziert. Mütter fühlen an den kleinen Knötchen in der Brust, dass sich noch Milch staut. Dann sollte die Milch herausgestrichen werden. Dabei wird die Brust mit Daumen und Zeigefinger umfasst und die andere Hand imitiert das Saugen. Effizienter ist eine Milchpumpe. Sie gibt es auf Rezept in der Apotheke oder kann auch für später käuflich erworben werden. Die abgepumpte Milch wird eingefroren und bei Gelegenheit verfüttert.
Nach dem Stillen sollte die Brust gekühlt werden. Das klappt mit selbstgemachten Quarkwickeln oder Brustkompressen aus der Apotheke. Durch die Kühlung schwillt die Brust ab und produziert etwas weniger Milch.
Salbei- und Pfefferminztee wirken stillhemmend. Greifen Sie beim Milchstau mal zur ein oder anderen Tasse. Aber: Die Tees wirken bei jedem anders und können dazu führen, dass die Milchproduktion zu stark eingeschränkt wird.
Die Kleidung sollte locker sitzen und vor allem im Brustbereich nicht eng anliegen. Natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Seide tun der empfindlichen Brust gut.
Haben Sie Geduld und versuchen Sie sich zu entspannen. Lassen Sie dem Baby viel Zeit beim Trinken, cremen Sie Ihre Brustwarzen danach gut ein und pflegen Sie sich selbst auch. Oft ist der Spuk nach kurzer Zeit wieder vorbei.