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13. November 2024

Schwangerschaftsbeschwerden

Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller Freude, Spannung und Veränderungen – doch viele werdende Mütter haben auch mit Beschwerden wie Rückenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und geschwollenen Füßen zu kämpfen. Diese können den Alltag belasten und die Freude etwas trüben. Doch es gibt einfache und wirksame Möglichkeiten, diese typischen Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft und entstehen vor allem durch das zusätzliche Gewicht des wachsenden Bauches und die veränderte Körperhaltung. Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel klagen viele Frauen über Schmerzen im unteren Rückenbereich.

Tipps zur Linderung von Rückenschmerzen:

  • Stärkung der Rückenmuskulatur: Einfache, schwangerschaftsgerechte Übungen für die Rücken- und Bauchmuskulatur können euch helfen, die Belastung auf die Wirbelsäule zu reduzieren. Yoga und Pilates für Schwangere sind dafür besonders geeignet.
  • Auf die Haltung achten: Achtet darauf, den Rücken gerade zu halten und nicht ins Hohlkreuz zu fallen. Nutzt einen ergonomischen Stuhl, wenn ihr viel sitzen müsst, und steht regelmäßig auf.
  • Wärme und sanfte Massagen: Eine warme (nicht heiße) Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem unteren Rücken kann Verspannungen lösen. Auch sanfte Massagen von einem erfahrenen Physiotherapeuten können wohltuend sein.
  • Schwangerschaftsgurt: Ein Schwangerschaftsgurt unterstützt den Rücken und entlastet die Wirbelsäule. Er kann vor allem in der späteren Schwangerschaft hilfreich sein.
  • Vermeiden schwerer Lasten: Hebt möglichst keine schweren Gegenstände und verteilt das Gewicht, wenn ihr zum Beispiel Taschen tragen müsst.

Sodbrennen

Sodbrennen ist ein unangenehmes Brennen, das vom Magen bis in die Speiseröhre hochzieht. Es entsteht durch den zunehmenden Druck des wachsenden Babys auf den Magen und die entspannende Wirkung von Schwangerschaftshormonen auf den Magenpförtner.

Tipps gegen Sodbrennen:

  • Kleine Mahlzeiten statt großer Portionen: Esst lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, anstatt wenige große Portionen. So bleibt weniger Säure im Magen, die nach oben dringen kann.
  • Langsames und gründliches Kauen: Nehmt euch Zeit beim Essen und kaut gut. So verhindert ihr, dass zu viel Luft geschluckt wird, die zusätzlich Sodbrennen verursachen kann.
  • Vermeidet„Säurebomben“: Meidet Lebensmittel, die Sodbrennen fördern, wie stark gewürzte Speisen, fettige Gerichte, Zitrusfrüchte, Tomaten und Kaffee.
  • Hochgelagert schlafen: Schlaft mit leicht erhöhtem Oberkörper. So fließt die Magensäure schwerer in die Speiseröhre zurück.
  • Natürliche Mittel: Ein Glas lauwarme Milch oder ein Löffel Haferflocken können helfen, die Magensäure zu neutralisieren. Auch Mandeln kauen ist ein altes Hausmittel gegen Sodbrennen.

Übelkeit und Erbrechen

Morgenübelkeit betrifft viele Schwangere vor allem in den ersten drei Monaten und kann zu einer echten Herausforderung werden.

Tipps zur Linderung der Übelkeit:

  • Kleine Snacks am Bett: Haltet euch morgens einen kleinen Snack, wie trockene Cracker oder Zwieback, bereit und esst diesen noch vor dem Aufstehen.
  • Starke Gerüche vermeiden: Schränkt den Kontakt mit stark duftenden Lebensmitteln oder Kosmetika ein, die Übelkeit verstärken können.
  • Ingwer als Hausmittel: Ingwertee oder Ingwerkapseln können bei vielen Frauen gegen Übelkeit helfen. Sprecht jedoch vor der Einnahme mit eurem Arzt.
  • Regelmäßige kleine Mahlzeiten: Ein leerer Magen kann die Übelkeit verstärken. Esst regelmäßig kleine Mahlzeiten, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Frische Luft und Ruhe: Gönnt euch immer wieder Pausen an der frischen Luft, auch kleine Spaziergänge können wohltuend sein und die Übelkeit lindern.

Schlafprobleme

Viele Schwangere leiden unter Schlafproblemen. Neben den hormonellen Veränderungen erschwert der wachsende Bauch oft das Finden einer bequemen Schlafposition.

Tipps für besseren Schlaf:

  • Seitenschläfer-Position: Legt euch auf die linke Seite, was die Durchblutung fördert und angenehm ist. Ein Kissen zwischen den Knien und ein weiteres unter dem Bauch bieten zusätzlichen Komfort.
  • Entspannungsübungen: Leichte Atemübungen oder eine sanfte Abendmeditation können helfen, zur Ruhe zu kommen und entspannt einzuschlafen.
  • Rituale entwickeln: Ein warmes Bad oder eine Tasse Kräutertee am Abend können Teil eines festen Schlafrituals sein und den Körper auf die Nachtruhe vorbereiten.
  • Licht und Lärm reduzieren: Haltet das Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig, um optimale Schlafbedingungen zu schaffen.

Wassereinlagerungen

Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft sind geschwollene Beine und Füße keine Seltenheit. Der erhöhte Blutdruck und das zunehmende Gewicht führen zu Wassereinlagerungen, die sich vor allem am Abend bemerkbar machen.

Tipps gegen Wassereinlagerungen:

  • Beine hochlegen: Lagert so oft wie möglich die Beine hoch, um den Blutrückfluss zu fördern.
  • Kompressionsstrümpfe: Spezielle Kompressionsstrümpfe für Schwangere können das Anschwellen eurer Beine verhindern und sind besonders hilfreich, wenn ihr viel stehen oder sitzen müsst.
  • Viel trinken: Ausreichend Flüssigkeit hilft, den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren und Einlagerungen zu reduzieren.
  • Wechselduschen und Fußbäder: Kalte und warme Wechselduschen oder Fußbäder fördern die Durchblutung und können den Schwellungen entgegenwirken.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie Schwimmen oder leichte Spaziergänge, hilft, den Blutfluss zu aktivieren und Schwellungen zu reduzieren.

Schwangerschaftsbeschwerden gehören für viele werdende Mütter dazu, doch mit diesen Erste-Hilfe-Tipps lassen sich viele dieser Beschwerden lindern. Nehmt euch die Zeit, auf die Signale eures Körpers zu hören, und gönnt euch die Ruhe und Unterstützung, die ihr in dieser besonderen Zeit braucht.

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