Schwangerschaftsmythen aufgedeckt
Rund um die Schwangerschaft existieren die verrücktesten Mythen und Gerüchte… Meist ist an ihnen aber nicht viel dran. Wir haben 20 der bekanntesten Schwangerschaftsmythen aufgedeckt.
1. Das Geschlecht des Babys lässt sich an der Form des Bauches erkennen
Egal ob spitz, breit oder hoch: An der Form des Bauches lässt sich nicht erkennen, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge wird. Die Form des Bauches hängt immer von dem Körperbau der Mutter und der Größe des Babys ab.
2. Die Spermienqualität von Männern bleibt im Alter gleich gut.
Auch diese Aussage stimmt so nicht. Männer können zwar ihr ganzes Leben lang Kinder bekommen, doch beeinflusst auch ihr Alter die Zeugungsfähigkeit. Studien zur Folge dauert es länger, bis eine Frau schwanger wird, je älter der Mann ist.
3. Das Essen der Plazenta ist gesund
Auch wenn es immer mehr zum Trend wird, nach der Geburt die Plazenta zu essen, hat das keinerlei positive Effekte. Es gibt hingegen Fälle, in denen es sogar negative Folgen hatte, da die Plazenta nicht richtig verarbeitet wurde und krankmachende Bakterien enthielt. Verzichtet deshalb lieber auf diesen Trend!
4. Schwangere lieben saure Gurken
Schwangere essen im Schnitt nicht mehr saure Gurken als andere Frauen. Sicher ist aber, dass sich häufig der Geschmackssinn während der Schwangerschaft verändert und die werdenden Mütter auf einmal Lebensmittel oder bestimmte Lebensmittel-Kombinationen essen, was sie vorher nicht mochten.
5. Das Geschlecht des Kindes lässt sich beeinflussen
Das Geschlecht des Babys lässt sich nicht beeinflussen, egal welchen Zeitpunk, welche Umgebung oder welche Stellung Paare bei ihrem Akt wählen.
6. Nach dem Geschlechtsverkehr die Beine hochzulegen, erhöht die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden
Auch diese häufig gehörte Aussage ist falsch! Bisher konnte in keiner Studie solch ein Zusammenhang festgestellt werden.
7. Stillen macht einen Hängebusen
Bei Schwangeren vergrößern sich die Milchdrüsen, was die Brüste stärker hängen lässt. Somit betrifft es jede Frau und hat nichts mit dem Stillen zu tun.
8. Schwangere müssen für zwei essen
Schwangere sollten nicht doppelt so viel essen wie sonst. Erst ab dem vierten Monat dürfen es am Tag etwa 250 kcal mehr sein, was gerade mal einer zusätzlichen kleinen Mahlzeit entspricht. Während der ersten drei Monate benötigen sie gar keine zusätzliche Energie.
9. Sex während der Schwangerschaft schadet dem Baby
Auch hier handelt es sich nur um einen Mythos: Schwangere können ganz normal weiterhin Geschlechtsverkehr haben. Es kann dem Baby nicht schaden. Außer es wird etwas anderes von dem behandelnden Arzt gesagt.
10. Unter Stress kann man nicht schwanger werden
Es stimmt zwar, dass es unter Stress länger dauern kann, bis eine Frau schwanger wird, jedoch haben Studien gezeigt, dass das Stressniveau keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat.
11. Eine vegane Ernährung während der Schwangerschaft schadet dem Baby
Auch diese Aussage trifft so nicht zu. Veganerinnen sollten in der Schwangerschaft dennoch ein besonderes Augenmerk auf die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffe, wie Vitamin A, Jod, Eisen, Vitamin B6, Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B12 und die Omega-3-Fettsäure DHA, legen und ggf. auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
12. Während der Stillzeit können Frauen nicht schwanger werden
Stillen ist keine natürliche Verhütungsmethode und schützt nicht vor einer Schwangerschaft. Auch wenn der Eisprung und die Menstruationshormone während der Stillzeit unterdrückt werden, kann eine Frau schwanger werden, sobald der Menstruationszyklus wieder einsetzt.
13. Allergene in der Schwangerschaft vermeiden
Der Gedanke ist, dass, wenn Schwangere den Kontakt mit allergenen Lebensmitteln vermeiden, sie das ungeborene Kind vor einer Allergie dieser Lebensmittel schützen. Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass diese Strategie wirkungslos ist und dem Kind im Zweifel wichtige Nährstoffe vorenthalten werden.
14. Verminderte Fruchtbarkeit aufgrund der Pille
Selbst die langjährige Einnahme der Antibabypille hat keinen Einfluss auf die Chancen, schwanger zu werden. Die Fruchtbarkeit kann lediglich in den ersten Monaten nach dem Absetzen reduziert sein.
15. Sport ist für schwangere verboten
Es existieren keinerlei Beweise dafür, dass Bewegung grundsätzlich gefährlich für Schwangere ist oder zu Fehlgeburten führen kann. Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Sport viele positive Effekte hat und beispielsweise das Risiko für Thrombosen, Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes minimiert.
16. Schwangeren wird häufig übel, wenn sie ein Mädchen bekommen
Es ist bewiesen, dass viele Schwangere in den ersten drei Monaten unter Übelkeit leiden. Deshalb trifft diese Aussage auf viele werdende Mütter zu, egal welches Geschlecht ihr Baby hat. Dennoch haben Untersuchungen gezeigt, dass Frauen, denen sehr häufig übel wird, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Mädchen erwarten. Denn bei einem Mädchen mehr von dem Schwangerschaftshormon (HGC) ausgeschüttet wird, was die Übelkeit verursacht.
17. In der Schwangerschaft spielen nur die Hormone der Frau verrückt
Wissenschaftler stellten fest, dass sich während einer Schwangerschaft nicht nur der Hormonhaushalt der Frau, sondern auch der der Männer verändert. Denn auch bei den werdenden Vätern steigt der Spiegel des Milchbildungshormons Prolaktin.
18. Schwangere sollten viel Leber essen
Diese Aussage stammt noch aus Zeiten, in denen eine nährstoffreiche Ernährung nicht selbstverständlich war und trifft daher auf unsere heutigen Lebensverhältnisse nicht mehr zu. Es ist sogar ratsam, nicht zu viel Leber zu essen, da das enthaltene Vitamin A, in der Menge auch negative Auswirkungen haben kann.
19. Kein Kaffee, Cola und Tee für Schwangere
Auch diese Aussage ist so nicht wahr. Hintergrund ist die Befürchtung, dass der Konsum von Koffein, wie er in Kaffee, Cola und einigen Tees enthalten ist, den Kreislauf des Babys und dessen Wachstum beeinflussen kann. Das gilt allerdings nur für sehr hohe Dosen.
20. Schwangere werden vergesslich
Tatsächlich können Schwangere, je näher der Geburtstermin rückt, ganz schön zerstreut und auch etwas vergesslich werden. Das liegt aber nur daran, dass sie sich ganz auf das Baby und die anstehende Entbindung konzentrieren und alles andere zur Nebensache wird.
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