Schwangerschaftsvorsorge
Herzlichen Glückwunsch zu eurer Schwangerschaft! In den kommenden Monaten wird sich euer Körper auf wundersame Weise verändern, während in euch neues Leben heranwächst. Damit es euch und dem Baby gut geht, ist eine umfassende Schwangerschaftsvorsorge entscheidend. Aber welche Untersuchungen sind eigentlich wichtig?
Sobald die Schwangerschaft vom Arzt oder der Ärztin festgestellt wurde, bekommt ihr den Mutterpass. Dieses Dokument wird euch bis zur Geburt begleiten und alle wichtigen Informationen über euch und euer Baby festhalten. Bringt ihn zu jeder Untersuchung mit, damit alles gut dokumentiert ist.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Die Schwangerschaftsvorsorge beginnt in der Regel mit der Feststellung der Schwangerschaft. Ab dann finden die Untersuchungen alle vier Wochen statt, ab der 32. Schwangerschaftswoche sogar alle zwei Wochen. Bei jedem Termin werden wichtige Checks durchgeführt:
- Blutdruckmessung: Der Blutdruck wird kontrolliert, um Anzeichen von Schwangerschaftskomplikationen wie einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) frühzeitig zu erkennen.
- Gewichtskontrolle: Euer Gewicht wird dokumentiert, um eine gesunde Gewichtszunahme sicherzustellen.
- Urinuntersuchung: Hierbei wird auf Eiweiß, Zucker und Infektionen geprüft.
- Blutuntersuchungen: Zu Beginn der Schwangerschaft und in regelmäßigen Abständen werden euer Blutbild, Rhesusfaktor und Antikörper bestimmt. Auch auf Infektionen wie Röteln, Hepatitis B und Syphilis wird untersucht.
- Hören der Herztöne: Ab etwa der 12. Schwangerschaftswoche kann das Herz des Babys per Ultraschall oder Doppler gehört werden.
Drei Ultraschalluntersuchungen
In einer gesunden Schwangerschaft sind drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Sie helfen dabei, das Wachstum und die Entwicklung des Babys zu beurteilen:
- Erster Ultraschall (9.-12. Woche): Hier wird die Schwangerschaft bestätigt, die Herzaktivität des Babys überprüft und der voraussichtliche Geburtstermin berechnet.
- Zweiter Ultraschall (19.-22. Woche): Der sogenannte „große Ultraschall“ gibt einen detaillierten Einblick in die Organe eures Babys und misst die Entwicklung.
- Dritter Ultraschall (29.-32. Woche): Hier wird das Wachstum weiter überwacht und die Lage des Babys kontrolliert.
Zusätzliche Untersuchungen bei Bedarf
In einigen Fällen können zusätzliche Untersuchungen sinnvoll sein, z. B.:
- Ersttrimester-Screening: Eine Untersuchung zwischen der 11. und 14. Woche, die das Risiko für bestimmte Chromosomenanomalien, wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), abschätzt.
- Zuckertest: Zwischen der 24. und 28. Woche wird auf Schwangerschaftsdiabetes getestet.
- CTG (Kardiotokographie): Ab der 30. Woche kann die Herzfrequenz des Babys und die Aktivität eurer Gebärmutter überwacht werden.
- Amniozentese oder NIPT: Bei einem erhöhten Risiko für genetische Auffälligkeiten können weitere Tests in Betracht gezogen werden.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen nicht nur, die Gesundheit eures Babys zu überwachen, sondern geben euch auch ein Gefühl der Sicherheit. Viele mögliche Komplikationen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Euer Arzt oder eure Hebamme stehen euch dabei mit Rat und Tat zur Seite.
Neben den medizinischen Untersuchungen solltet ihr immer auf euer eigenes Gefühl hören. Wenn euch etwas komisch vorkommt oder ihr euch Sorgen macht, zögert nicht, die Hebamme oder den Arzt zu kontaktieren.
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