Schwere Beine, geschwollene Füße und Hände?
Schwere Beine, geschwollene Füße und Hände: Dieses Gefühl kennen viele Frauen im Sommer, sowohl schwangere als auch nicht schwangere. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein, aber so oder so ist es besonders an heißen Tagen sehr unangenehm. Zum Glück gibt es einige einfache Maßnahmen, die uns helfen können, die Beschwerden zu lindern und besser durch den Sommer zu kommen.
Die Gründe, warum Schwellungen und schwere Beine insbesondere bei warmem Wetter auftreten, sind etwa:
Erweiterte Blutgefäße: Heiße Temperaturen im Sommer können dazu führen, dass sich unsere Blutgefäße erweitern (Vasodilatation). Dies verlangsamt den Blutfluss, was wiederum bewirkt, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austritt. Diese Flüssigkeitsansammlung kann Schwellungen und ein Gefühl von Schwere in den Beinen hervorrufen. Besonders nach längerem Stehen oder Sitzen treten die Beschwerden auf.
Hormonelle Schwankungen: Hormonelle Veränderungen, die mit unserem Menstruationszyklus, der Einnahme von Verhütungsmitteln oder auch den Wechseljahren zusammenhängen, können zu Flüssigkeitseinlagerungen führen. Das äußert sich oft in geschwollenen Händen, Füßen und Beinen. Auch die Schwangerschaft bringt eine Vielzahl von hormonellen Veränderungen mit sich. Eines der wichtigsten Hormone ist Progesteron, das hilft, unseren Körper auf die Geburt vorzubereiten. Progesteron sorgt auch dafür, dass der Körper mehr Flüssigkeit speichert, was zu Schwellungen, insbesondere in den unteren Extremitäten führen kann.
Veränderter Blutfluss während der Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen im Körper, um das wachsende Baby optimal zu versorgen. Gleichzeitig übt der immer größer werdende Uterus Druck auf die Venen im Beckenbereich aus, insbesondere auf die Vena cava, die das Blut aus den unteren Extremitäten zurück zum Herzen transportiert. Dieser erhöhte Druck kann den Blutfluss behindern, was Schwellungen und schwere Beine verursacht.
Ernährung und Lebensstil: Etwa eine besonders salzreiche Ernährung kann dazu führen, dass unser Körper Wasser zurückhält, was Schwellungen verstärkt. Auch mangelnde Bewegung, Übergewicht und ein ungesunder Lebensstil können die Symptome verschlimmern.
Venenprobleme: Chronische Venenschwäche wie zum Beispiel Krampfadern oder Venenklappeninsuffizienz kann dazu führen, dass das Blut in den Beinen nicht effizient zum Herzen zurückgepumpt wird. Dies führt zu Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen, oft begleitet von Schmerzen oder einem Spannungsgefühl.
Medikamente: Auch bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Antidepressiva, Blutdruckmedikamente oder Hormonpräparate, können Wassereinlagerungen verursachen, die zu Schwellungen führen.
Tipps zur Linderung von Schwellungen und schweren Beinen
Obwohl Schwellungen besonders in der Schwangerschaft oft normal sind, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die euch helfen können, diese Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.
Beine hochlegen: Das regelmäßige Hochlegen der Beine kann den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützen und Schwellungen in den Füßen und Knöcheln verringern. Achtet darauf, die Beine möglichst oft hochzulagern, besonders nach einem langen Tag im Stehen oder Sitzen.
Ausreichend trinken: Es mag paradox erscheinen, aber viel Wasser zu trinken hilft tatsächlich, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper abzuleiten. Dehydrierung kann den Körper dazu veranlassen, Wasser zurückzuhalten, was die Schwellungen verschlimmern kann. Ziel sollten etwa 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag sein, je nach Bedarf und individuellen Empfehlungen eures Arztes.
Kühle Fußbäder: Ein kühlendes Fußbad kann helfen, die Schwellungen zu reduzieren und gleichzeitig für eine angenehme Erfrischung sorgen. Kaltes Wasser wirkt beruhigend und kann die Blutgefäße wieder zusammenziehen, was die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe verringert.
Bequeme Kleidung und Schuhe: Eng anliegende Kleidung, insbesondere um die Beine, kann den Blutfluss einschränken und Schwellungen verschlimmern. Lockere, atmungsaktive Kleidung und bequeme, flache Schuhe sind besonders im Sommer wichtig. Vermeidet hingegen hohe Absätze und alles, was Druck auf eure Füße und Knöchel ausübt.
Leichte Bewegung: Regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge oder sanfte Schwimmübungen, fördert die Blutzirkulation und hilft, Flüssigkeitsansammlungen zu reduzieren. Auch sanfte Yoga-Übungen können unterstützend wirken, indem sie die Muskeln aktivieren und den Blutfluss fördern.
Wechselduschen: Duschen mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser können helfen, die Blutzirkulation anzuregen. Beginnt dazu mit warmem Wasser und wechselt dann zu kaltem Wasser. Das kann die Venen in den Beinen stimulieren und die Durchblutung verbessern.
Dann solltet ihr zum Arzt
Gelegentliche Schwellungen sind oft harmlos, besonders wenn sie auf Hitze oder langes Stehen zurückzuführen sind. Es gibt jedoch Anzeichen, bei denen ihr einen Arzt aufsuchen solltet. Dazu zählen vor allem verstärkte und plötzliche Schwellungen, besonders wenn sie nur auf einer Körperseite oder im Gesicht auftreten. Wenn zusätzliche Symptome wie Schmerzen, Rötungen, Fieber oder Atemnot hinzukommen, können das Anzeichen für ernstere Probleme, wie eine Thrombose oder eine Infektion sein. Im Fall einer Schwangerschaft solltet ihr bei begleitenden starken Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schmerzen im oberen Bauchbereich oder plötzlicher Gewichtszunahme unbedingt zum Arzt gehen. Denn diese Symptome können auf eine Präeklampsie hindeuten, eine ernsthafte Schwangerschaftskomplikation. Generell solltet ihr, wenn ihr euch unsicher seid und die Symptome unangenehm werden, euch nicht scheuen, euren Arzt oder die Hebamme aufzusuchen.
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