Bild: Helene Souza / pixelio.de
16. Februar 2020

Sehprobleme schon bei Babys

Laut Schätzungen des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA) kann jedes zehnte Kind hierzulande nicht richtig sehen. Nur eine kleine Zahl? Ganz sicher nicht! Ein Kind, dessen Sehprobleme zu spät oder gar nicht entdeckt werden, kann nicht richtig sehen lernen und auch in seiner gesamten Entwicklung eingeschränkt sein. Nicht rechtzeitig festgestellte Sehdefizite können im späteren Leben Berufswünschen Schranken setzen.

Wer die Anzeichen für Sehprobleme kennt, kann dafür sorgen, dass Sehfehler frühzeitig entdeckt werden. Das hilft dem jungen Menschen, sich normal und gesund zu entwickeln. Tollpatschige Bewegungen bei den Kleinen, Lernschwierigkeiten bei den Größeren – das sind nur zwei Auffälligkeiten, hinter denen Probleme mit der Sehkraft stecken können. Holpriges Lesen und viele Fehler im Diktat lassen eine Lese-und Rechtschreibstörung (LRS, Legasthenie) vermuten. Probleme beim Zusammenzählen oder Malnehmen auf eine Rechenstörung (Dyskalkulie) schließen. Doch das muss es nicht sein. Auch Fehler der Augen, des Sehvermögens und der visuellen Wahrnehmung können zu Buchstabensalat, Textwirrwarr und Zahlenlotterie führen.

Das Kind bei Auffälligkeiten genau beobachten

Deshalb sollten Erwachsene bei Kindern in jedem Lebensalter genau hinschauen, ob etwas in ihrer körperlichen Verfassung und ihrem Verhalten, bei Spiel und Sport, beim Rechnen, Lesen und Schreiben ungewöhnlich und auffällig erscheint. Je früher die richtige Diagnose gestellt wird, desto größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Wenn es notwendig ist, verordnet der Augenarzt eine Brille.

Ein Baby oder ein Kleinkind, bei dem folgende Auffälligkeiten zu beobachten sind, sollte unverzüglich von einem Augenarzt untersucht werden. Dazu gehören vor allem Schielen, Augenzittern, auffallend große Augen, ständig tränende oder verklebte Augen, ständiges Reiben mit den Fingern an den Augen, Grimassenschneiden, Verdrehen der Augen, ohne etwas anzuschauen, große starre Pupillen auch bei Lichteinfall, weißliche Pupillen oder gelbliches Aufleuchten der Pupille bei direkt einfallendem Licht, Lichtscheue oder keine Reaktion auf Licht, getrübte Hornhaut, zwanghaftes Schiefhalten des Kopfes und wenn Babys und Kinder an Gegenständen häufiger vorbeigreifen.

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