
Stilldemenz – Mythos oder Realität?
Viele frischgebackene Mamas kennen es: Man vergisst den Einkaufszettel, verwechselt Termine oder sucht verzweifelt nach dem Handy, das doch gerade noch in der Hand war. Doch gibt es die Stilldemenz wirklich, oder handelt es sich nur um einen Mythos?
Der Begriff „Stilldemenz“ wird umgangssprachlich verwendet, um die Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme zu beschreiben, die einige Frauen nach der Geburt erleben. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es sich nicht um eine medizinische Diagnose handelt, sondern um eine subjektiv erlebte kognitive Veränderung.
Was sagt die Wissenschaft?
Studien zeigen, dass Schwangerschaft und Stillzeit mit hormonellen Veränderungen einhergehen, die auch das Gehirn beeinflussen. Besonders das Hormon Oxytocin, das für das Stillen wichtig ist, könnte eine Rolle spielen. Zudem sind junge Mütter oft mit Schlafmangel, Stress und neuen Herausforderungen konfrontiert – alles Faktoren, die sich auf das Gedächtnis auswirken können.
Interessanterweise deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass das Muttergehirn sich sogar positiv entwickelt: Bestimmte Areale, die für emotionale Bindung und Problemlösung zuständig sind, vergrößern sich. Kurzfristige Vergesslichkeit könnte also ein Nebeneffekt der Umstellung sein, während das Gehirn in anderen Bereichen leistungsfähiger wird.
So könnt ihr euer Gedächtnis unterstützen
Falls ihr das Gefühl habt, dass euer Kopf im Baby-Chaos manchmal nicht mehr so gut mitkommt, helfen euch diese Tipps:
- Genug Schlaf: So schwierig es auch ist, versucht, euch so oft wie möglich auszuruhen.
- Gute Ernährung: Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und viel Wasser unterstützen euer Gehirn.
- Notizen & Routinen: Einkaufslisten, Terminkalender und feste Abläufe helfen euch, den Alltag zu strukturieren.
- Geduld mit euch selbst: Vergesslichkeit ist normal und verschwindet in der Regel mit der Zeit.
Mythos oder Realität?
„Stilldemenz“ ist kein medizinisch anerkannter Begriff, aber viele Frauen erleben während der Stillzeit tatsächlich eine Phase der Vergesslichkeit. Wissenschaftlich betrachtet gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass Stillen das Gedächtnis langfristig verschlechtert. Vielmehr könnte es sich um eine vorübergehende Anpassung des Gehirns handeln, die euch auf eure neue Rolle als Mama vorbereitet.
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