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8. Oktober 2024

Verdauungsprobleme bei Babys

Blähungen und Verdauungsprobleme sind ein häufiges Thema bei Babys, vor allem in den ersten Lebensmonaten. Als frischgebackene Eltern kann das verständlicherweise Sorgen bereiten. Aber keine Panik – diese kleinen Unannehmlichkeiten sind oft harmlos und lassen sich mit ein paar einfachen Maßnahmen lindern. So könnt ihr eurem Baby helfen und weiteren Beschwerden vorbeugen.

Blähungen entstehen häufig, weil das Verdauungssystem eines Babys noch sehr unreif ist. Euer Kleines muss sich erst an die Nahrungsaufnahme gewöhnen und lernen, mit der Nahrung und der Luft, die es beim Trinken schluckt, umzugehen. Besonders in den ersten drei Lebensmonaten leiden viele Babys unter sogenannten „Dreimonatskoliken“. Sie äußern sich oft durch starkes Weinen, unruhiges Strampeln und einen angespannten Bauch. Zu den häufigsten Ursachen für Babyblähungen gehören:

  • Luftschlucken beim Trinken – Sowohl beim Stillen als auch beim Fläschchen kann euer Baby Luft schlucken, was zu Bauchschmerzen führt.
  • Unreifes Verdauungssystem – Der Darm ist noch nicht vollständig entwickelt, was Verdauungsprobleme begünstigen kann.
  • Unverträglichkeiten oder Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel – Manche Babys reagieren auf Nahrungsmittel, die die Mutter isst, wenn sie gestillt werden, oder auf Bestandteile in der Säuglingsnahrung.

Daran erkennt man Babyblähungen

Blähungen sind für dein Baby unangenehm, und es wird euch durch Weinen und Unruhe signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Baby unter Blähungen leidet:

  • Es zieht die Beine an den Bauch und wirkt unruhig.
  • Der Bauch fühlt sich aufgebläht und hart an.
  • Es pupst häufig.
  • Es schreit viel und lässt sich schwer beruhigen.

Das lässt sich dagegen tun

Es gibt einige bewährte Maßnahmen, die eurem Baby helfen können, sich schnell wohler zu fühlen:

Bäuerchen machen lassen: Sorgt nach jeder Mahlzeit dafür, dass euer Baby ein Bäuerchen macht. Das hilft, verschluckte Luft aus dem Magen zu entlassen. Haltet euer Baby dazu aufrecht und klopft sanft auf den Rücken, bis es aufstößt.

Bauchmassagen: Eine sanfte Bauchmassage kann die Verdauung eures Babys anregen und Blähungen lindern. Streichelt mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel eures Babys. Das kann helfen, eingeschlossene Luft im Darm zu lösen.

Wärme: Eine warme (nicht heiße!) Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bäuchlein wirkt oft beruhigend und hilft, Verspannungen zu lösen.

Fahrradbewegungen: Legt euer Baby auf den Rücken und bewegt seine Beinchen, als würde es Fahrrad fahren. Diese Bewegung unterstützt den Darm dabei, die Luft auszuleiten.

Beruhigendes Tragen: Tragt euer Baby im Fliegergriff: Legt es mit dem Bauch auf euren Unterarm, sodass der Kopf an eurer Ellenbeuge ruht. Diese Position kann für Entlastung sorgen, da der Druck auf den Bauch hilft, die Luft auszutreiben.

So lassen sich Blähungen vermeiden

Manchmal lassen sich Blähungen leider nicht vollständig verhindern, aber ihr könnt ein paar Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern:

Achtet auf die richtige Trinkposition: Egal ob beim Stillen oder Trinken aus dem Fläschchen, achtet darauf, dass euer Baby in einer halb aufrechten Position trinkt. So kann es weniger Luft schlucken.

Stillposition und Flaschenwahl: Wenn ihr stillt, achtet darauf, dass euer Baby richtig angelegt ist und den Mund gut um die Brust legt. Beim Fläschchen geben können spezielle Anti-Kolik-Flaschen helfen, die das Schlucken von Luft reduzieren.

Ernährung im Blick haben: Wenn ihr stillt, können bestimmte Lebensmittel in eurer Ernährung Blähungen bei eurem Baby verursachen. Probiert herauszufinden, ob es nach dem Verzehr bestimmter Speisen vermehrt zu Blähungen kommt (z. B. Kohl, Hülsenfrüchte, scharfe Gewürze) und vermeidet diese, wenn nötig.

Geduld mit dem Verdauungssystem: Denkt daran, dass das Verdauungssystem eures Babys Zeit braucht, um sich zu entwickeln. In der Regel werden die Blähungen nach den ersten drei Monaten weniger, da sich der Darm weiter entwickelt.

Wann solltet ihr zum Arzt?

Blähungen und Verdauungsprobleme sind zwar häufig harmlos, aber manchmal steckt etwas anderes dahinter. Sucht den Kinderarzt auf, wenn:

  • euer Baby sehr viel weint und sich gar nicht beruhigen lässt.
  • es Fieber hat oder ihr Blut im Stuhl findet.
  • euer Baby nicht gut trinkt, nicht zunimmt oder ungewöhnlich schläfrig ist.

Diese Symptome könnten auf ein ernsteres Problem hinweisen, das abgeklärt werden sollte.

Blähungen und Verdauungsprobleme gehören bei den meisten Babys zum Alltag – auch wenn es manchmal schwer auszuhalten ist, wenn euer Baby weint und sich unwohl fühlt. Mit den richtigen Maßnahmen und ein wenig Geduld werdet ihr euer Baby aber schnell beruhigen können. Denkt daran: Es ist eine Phase, die vorübergeht, und ihr könnt eurem Baby in dieser Zeit auf vielfältige Weise helfen.

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