Wenn zu wenig Tränen fließen
Ein blockierter Tränengang tritt häufig beim Baby auf. In den meisten Fällen öffnet er sich von alleine oder mit Massage. Wenn aber keine Besserung in den ersten sechs bis zwölf Monaten erfolgt, kann u.a. eine Spülung oder Sondierung des Tränenwegs erforderlich sein.
Je häufiger Entzündungen auftreten, desto eher kann ein Eingriff sinnvoll sein. Länger bestehende Störungen des Tränenflusses bergen neben möglichen Augenschäden durch Infektionen zudem das Risiko, dass das betroffene Auge eine Schwachsichtigkeit entwickelt. „Durch eine tägliche Massage des Tränensacks können Eltern die Öffnung des Tränenkanals fördern. Dabei sollten sie etwa drei- bis viermal täglich etwa zehnmal mit der Fingerkuppe des kleinen oder des Zeigefingers oder mit einem Wattestäbchen vom inneren Lidwinkel mit leichten Druck eine ausstreichende Bewegung zur Nase hin machen“, rät Dr. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. „Am besten lassen sich Eltern die Massagetechnik vom Kinder- oder Augenarzt zeigen. Zum Beseitigen von Krusten um das Auge sollten Eltern saubere Wattebällchen benutzen, die sie in warmes Wasser getaucht haben. Es empfiehlt sich, die Augen von innen – nahe der Nase – nach außen zu säubern“, so Dr. Niehaus. Antibiotische Augentropfen verschreibt der Arzt eventuell bei Entzündungen.
Tränen halten die Augen gesund
Tränen helfen, die Augen gesund zu halten, indem sie sie befeuchten und mit Sauerstoff versorgen. Sie schützen die Augen, indem sie ihre Oberfläche mit natürlichen Antibiotika beschichten und irritierende oder schädliche Substanzen wegwaschen. Reibt sich das Baby ständig die Augen, tränen die Augen übermäßig oder entwickeln einen Ausfluss, sind die Augen oder Wimpern nach dem Schlafen verklebt, die Tränensäcke geschwollen, können dies Hinweise auf einen verstopften Tränengang sein. Dann sind meist die Tränenkanäle noch nicht voll entwickelt oder zu eng. Bemerken Eltern Probleme am Auge, sollte ein Kinder- und Jugendarzt bzw. auf Kinder spezialisierter Augenarzt das Baby gründlich untersuchen, um sicherzustellen, dass keine anderen Ursachen vorliegen, etwa eine Bindehautentzündung.
Etwa 70 Prozent der Säuglinge kommen mit blockiertem Tränengang zur Welt, doch bei den meisten öffnet er sich unbemerkt bis zur vierten Lebenswoche.