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24. Februar 2022

Zu niedrige Körpertemperatur

Eltern sollten den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, wenn ihr Baby eine niedrigere Temperatur hat, die nicht ansteigt, auch nachdem sie das Kind wärmer angezogen haben oder die Raumtemperatur erhöht haben. Neben einer kalten Umgebung können auch Stoffwechselprobleme wie Unterzuckerung  oder Atemprobleme zu einer erniedrigten Körpertemperatur führen“, sagt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

In sehr seltenen Fällen können schwerwiegende Infektionen von einer sinkenden Körpertemperatur begleitet sein. Etwa eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis). Diese Krankheiten können bei Säuglingen manchmal Fieber verursachen, in anderen Fällen aber auch zu einer erniedrigten Körpertemperatur führen. „Eltern sollten sofort medizinische Hilfe holen, wenn ihr Baby eine zu niedrige oder hohe Körpertemperatur mit einer blassen, feuchten, fleckigen Haut und eventuell mit einem Hautausschlag entwickelt. Auch, wenn sich das Baby schlecht füttern lässt, lethargisch wirkt, schnell atmet sowie kalte Hände und Füße hat“, warnt Dr. Niehaus.

Je jünger ein Kind, desto weniger kann es seine Körpertemperatur regulieren

Neugeborene und insbesondere Frühgeborene reagieren besonders empfindlich auf Kälte. Ein entkleidetes Neugeborenes bei 23°C Zimmertemperatur entspricht einem entkleideten Erwachsenen bei 1°C. Säuglinge haben eine relativ große Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpermasse. Sie besitzen wenig Unterhautfettgewebe, das isolierend wirkt, und sie können noch nicht richtig zittern, um Wärme zu erzeugen. Die sogenannte Thermoregulation verbessert sich schnell in den ersten Lebensmonaten. Aber Babys kühlen immer noch schneller aus als ältere Kinder oder Erwachsene.

„Eltern messen am besten mehrmals über den Tag verteilt die Temperatur bei ihrem gesunden Baby. Dabei sollten sie immer die gleiche Methode wählen. Am exaktesten ist die rektale Temperaturmessung über den Darmausgang. So können Eltern ein Gefühl für die Körpertemperatur ihres Kindes bekommen“, empfiehlt Dr. Niehaus. Dabei können Eltern auch feststellen, dass je nach Aktivität (Bewegung lässt Temperatur steigen), Umgebungstemperatur und Tageszeit die Körpertemperatur um bis zu 0,5° C schwanken kann. Wobei die Temperatur am Abend höher ist als am Morgen.

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