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13. August 2020

Gut geschlummert 

Wie lange soll mein Kind schlafen und zu welchen Uhrzeiten? Geregelte Tagesabläufe helfen, den richtigen Schlafrhythmus zu finden

In den ersten Lebensmonaten ist es ganz einfach: Der Säugling schläft im Schnitt 15 bis 18 Stunden täglich, er macht noch keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht. So ist er es noch aus dem Mutterleib gewohnt. In dieser ersten Lebensphase ist sein Alltag ein ständiger Wechsel aus Schlummerzeiten, Essenszeiten, Windelwechsel und Schmusen mit Mama und Papa. Wichtig ist nur eine ruhige Umgebung, damit er die vielen ersten Eindrücke gut verarbeiten und bei Bedarf ein ungestörtes Nickerchen halten kann.

Die Nacht ist zum Schlafen da

Je älter das Kind wird, umso mehr verschiebt sich sein Schlaf in die Nacht hinein. Schon nach einigen Monaten schlummert es tagsüber zwar auch noch viel, vor allem nach dem Mittagessen. Aber die Nacht ist immer mehr zum Schlafen da. Es wacht zwar noch auf, oft auch mehrmals, hat Hunger und Durst, braucht eine frische Windel. Aber danach schläft es gleich wieder ein, und mit Glück dann bis zum nächsten Morgen. Damit sein Schlafrhythmus eine gewisse Struktur bekommt, ist es wichtig, dass die Eltern dem Baby einen geregelten Tagesablauf anbieten. Das heißt, morgens in etwa zur gleichen Zeit aufwachen, anziehen, trinken, spielen oder einen Spaziergang machen, dann wieder trinken, Windel wechseln und ab ins Bett.

Gut erholt

Der Mittagsschlaf dauert unterschiedlich lang. Da hat jedes Baby seine eigenen Zeiten. Zwei bis drei Stunden sind ganz normal. Vor allem bei ruhiger Umgebung schlummern Babys mittags oft lange und wachen gut erholt auf. Keine Bange: Abends sind sie trotzdem müde und schlafen problemlos ein. Hilfreich ist es, zusätzlich kleine Rituale einzubauen, etwa nach dem Essen noch ein paar Minuten mit dem Kind zu spielen, ihm ein Lied vorzusingen, es zu waschen, den Po einzucremen oder etwas anderes. So lernt das Baby schnell, was als nächstes kommt – nämlich die Schlafenszeit. Das ist beruhigend und vermittelt ihm große Geborgenheit. Es spürt, dass alles gut ist und normal verläuft.

Abweichungen sind normal

Ausnahmen sind natürlich möglich und oft auch nötig, etwa auf der Fahrt in den Urlaub. Aber auch in den Ferien oder bei Verwandtenbesuchen darauf achten, dass nicht der ganze Rhythmus durcheinandergerät. Auch zwischendurch kann ein Baby mal sehr müde sein. Dann sind Abweichungen vom gewohnten Ablauf völlig in Ordnung. Das Kind einfach hinlegen, wenn es Schlaf braucht. Das ist besser als zu warten, bis seine Schlafenszeit gekommen ist. Wenn Kinder übermüdet sind, weil sie nicht schlafen konnten, fällt ihnen das Einschlafen später schwerer. Dann werden sie unruhig und gereizt, fangen an zu wimmern und zu schreien.

Schlafmangel

Wenn Babys häufig so reagieren (sogenannte Schreibabys), ist Schlafmangel eine mögliche Ursache. Eltern verkennen dies manchmal. In ihrem Bedürfnis, sich selber und dem Baby Abwechslung zu verschaffen, sind sie mit ihm vielleicht zu viel unterwegs. Durch den Umgebungslärm aber schläft das Baby dann nicht richtig oder nicht tief genug. Der Schlummer ist nur wenig erholsam. Dann ist es das Beste, das Kind ein paar Tage daheim zu lassen, damit es zur Ruhe kommt. Im Anschluss darauf achten, dass es seine festen Schlafenszeiten im eigenen Bettchen verbringt und nicht irgendwo anders.

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