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9. Juni 2023

Nachhaltig leben mit Kleinkind

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend und zählt zu den wichtigsten Themen unserer heutigen Zeit. Doch ist das mit Kleinkindern nicht immer so leicht. Der tägliche Gebrauch unzähliger Windeln sowie viele Fahrten mit dem Auto, sind alles andere als umweltbewusst. Doch keine Sorge, auch als Eltern kleiner Kinder können wir unseren Beitrag leisten, indem wir ein paar kleine Veränderungen in unserem Leben vornehmen. 

Eine recht einfache Methode, um der Umwelt etwas Gutes zutun, ist Second-Hand einzukaufen. Das gilt zum Beispiel für die Spielsachen unserer Kinder, aber vor allem für Klamotten. Denn, auch wenn viele von uns es lieben, das Kaufen neuer Klamotten ist eine echte Umweltsünde. Bis beispielsweise ein T-Shirt auf dem Ladentisch liegt, hat es einiges über sich ergehen lassen, wie Glätten, Bleichen, Färben und Bedrucken. Für diese Prozesse werden in der Textilindustrie pro Kilogramm Kleidung rund ein Kilogramm Chemikalien verwendet. Darunter auch Schwermetalle wie Kupfer, Arsen und Cadmium, die giftig und krebserregend sind. Für das Färben werden zudem Unmengen anWasser benötigt, welches danach mit den chemischen Zusätzen verunreinigt ist. Durch das Kaufen neuer Kleidung unterstützen und fördern wir diese Prozesse. Anders sieht es aus, wenn wir uns für Second-Hand Mode entscheiden und damit die Nachfrage nach neuer Kleidung reduzieren und ein Zeichen für die Nachhaltigkeit setzen.

Das Auto stehen lassen

Wir alle kennen es: Ständige Fahrten zur Kita/ Schule, zum Einkaufen, zum Arzt und zu verschiedenstenFreizeitaktivitäten… da kommt ganz schön was zusammen. So pustet allein der Autoverkehr in Deutschland jährlichrund 100 Millionen Tonnen CO2 in die Luft, was zu einer massiven Umweltbelastung durch Luftverschmutzung führt. Auch wenn die Luftverschmutzung durch Autos, dank moderner Technik, zwar immer geringer wird, reduziert sich die Menge der Abgase kaum, da die Anzahl an Fahrzeugen auf den Straßen stetig steigt. Eine Möglichkeit um der Menge der Abgase entgegenzuwirken sind zum Beispiel E-Autos. Aber auch die sind nicht wirklich umweltfreundlich, da sie meist nicht energie- und ressourceneffizient bei Herstellung, im Betrieb und bei dem Recycling der eingesetzten Rohstoffe sind. Somit leisten wir den größten Beitrag für die Umwelt, wenn wir das Auto ganz stehen lassen und stattdessen unsere Strecken mit dem Bus, dem Rad oder zu Fuß, zurücklegen. Natürlich ist das nicht immer möglich, aber hier sind auch schon kleine Schritte entscheidend. Wir empfehlen, bei Strecken, wo es sich anbietet, auf Lastenfahrräder zu setzen oder Fahrgemeinschaft mit anderen Familien zu gründen. 

Lebensmittel bewusst Auswählen

Auch bei unserem Essen können wir einiges für die Umwelt tun. Denn die Landwirtschaft gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels, wobei Fleisch und Milchprodukte im Vordergrund stehen. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die industrielle Tierhaltung für rund 15% der von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Dabei geht es beispielsweise um das von Wiederkäuern ausgestoßene Methan, den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die Abholzung des Regenwalds für die Produktion von Soja, die Umwandlung von Wiesen in Ackerland und die Trockenlegung von Feuchtgebieten. Die naheliegendste Lösung, um dem entgegenzuwirken, ist, komplett auf Fleisch zu verzichten oder den Konsum zumindest stark einzuschränken. Außerdem können wir beim Kauf von Fleisch- und Milchprodukten auf eine nachhaltige Produktion und artgerechte Tierhaltung achten.

Eine weitere Maßnahme, wir wir beim Thema Lebensmittel auf Nachhaltigkeit achten können, ist, der Kauf regionaler und saisonaler Produkte, was besonders für Obst und Gemüse gilt. Damit sparen wir beispielsweise lange Transportwege ein, bei denen wieder viele Abgase in die Lust gelangen. Aber die wohl nachhaltigste Alternative ist, Gemüse und Obst selber anzupflanzen, im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Das macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern schmeckt meist auch noch viel besser. 

Langlebigkeit und Recycling

Häufig neigen wir dazu, Dinge die (vermeintlich) kaputt sind, zu schnell wegzuschmeißen und durch Neue zu ersetzen. Doch ähnlich wie bei Kleidung, steckt hinter jedem neuen Produkt ein langer, meist nicht sehr umweltfreundlicher Prozess. Das gilt besonders für Elektrogeräte. Beispielsweise in jedem Handy steckt eine Vielzahl an seltenen Rohstoffen wie Tantal, Gold, Palladium, Silber, Kobalt und Kupfer, bei deren Gewinnung in den seltensten Fällen Umweltstandards eingehalten werden. Auch das Recyceln elektronischer Geräte ist meist nicht viel besser, denn die Geräte müssen aufwändig in ihre Einzelteile zerlegt und nach den verschiedenen Materialien getrennt werden. Da dieser Prozess sehr kosten- und arbeitsintensiv ist, wird trotz des Entsorgungsgesetzes für Elektroschrott, ein Großteil zur Weiterverwertung illegal in Entwicklungsländer exportiert. Dort werden die Geräte nicht nur unter schlechten Arbeitsbedingungen auseinander gebaut, auch landen die Reste auf Müllkippen, wo die austretenden Schlacke das Grundwasser verseuchen und kostbare Ressourcen verloren gehen. 

Was wir als Endverbraucher dagegen tun können, ist wenigstens das Maximale aus unseren Geräten rauszuholen und erst neue zu kaufen, wenn die alten auch wirklich ausgedient haben. Außerdem können wir darauf achten, dass wir unsere Elektrogeräte anschließend bei einem zertifizierten Recycling-Anbieter abgeben, sodass sie nicht in Entwicklungsländern landen.

Nachhaltige Produkte verwenden

Da beim Umweltschutz auch kleine Gesten und Taten zählen, können wir versuchen, auch bei möglichst vielen Produkten des täglichen Gebrauchs, wie Kosmetik und Pflege, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Das können zum Beispiel Shampoos, Cremes oder auch Schminke sein, die aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen und frei von Mikroplastikpartikeln sind, die bei der Anwendung ins Grundwasser sickern könnten. Bei Windeln und Tüchern können wir beispielsweise Einmalprodukte durch wiederverwendbare, wie etwa Stoffwindeln, ersetzen. Eine große Rolle bei der Nachhaltigkeit von Produkten spielt auch deren Verpackung. So tragen wir auch schon einen kleinen Teil zu einer nachhaltigeren Zukunft bei, wenn wir Produkte unterstützen, die in natürlichen Verpackungen und beispielsweise nicht in Plastik verpackt sind. 

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