17. April 2023

Vorsicht vor Verbrennungen und Verbrühungen 

Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Gefahren von Verbrennungen und Verbrühungen von Babys aufzuklären. Dazu haben sie einen Flyer erstellt, der in mehreren Sprachenwichtige Präventionsbotschaften übermittelt. Er steht ab sofort allen Geburtskliniken und Kinderärzten in Deutschland kostenlos zur Verfügungund soll den Eltern im Rahmen der U2, der ärztlichen Grunduntersuchung von Neugeborenen, die kurz nach der Geburt stattfindet, mitgegeben werden. 

„Im Klinikalltag sehen wir immer wieder Verbrennungen und Verbrühungen bei Babys und Kleinkindern – beispielsweise durch heißen Tee oder Wasserkocher – und oft schwere Kontaktverbrennungen an Herdplatte oder Kamin-Öfen, bei Neugeborenen auch durch zu heiße Körnerkissen. Kinder unter 2 Jahren gehören zur Hochrisikogruppe bei Verbrennungen und Verbrühungen. Die Haut eines Babys ist viel dünner als die eines Erwachsenen, sie wird viel schneller und tiefer verletzt.“berichtet Dr. Christoph Beckmann, leitender Oberarzt für die Bereiche Neonatologie, Intensivmedizin und Schwerbrandverletzte im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg. Paulinchen e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen der U2 Untersuchung Eltern so früh wie möglich für Verbrennungs- und Verbrühungsgefahren im Kindesalter zu sensibilisieren und im Rahmen der U2-Untersuchung darüber zu informieren. Gerade bei der U2-Untersuchung sind junge Eltern besonders empfänglich für Tipps und Empfehlungen. Frühzeitige Aufklärung ist die Basis für erfolgreiche Präventionsarbeit. Denn wenn die Beweglichkeit des Babys erst einmal zunimmt, kann es für Aufklärung schon zu spät sein. 

Tipps zum Schutz

  • Temperatur bei Badewasser, Fläschchen, Babybrei prüfen.
  • Nichts Heißes trinken, wenn das Baby auf dem Arm oder auf dem Schoß, in der Trage oder im Tragetuch ist oder gestillt/gefüttert wird.
  • Heiße Flüssigkeiten kippsicher und außer Reichweite des Babys abstellen.
  • Auf Wärm­flaschen verzichten oder sie nur war dem Befüllen und gut verschließen.
  • Babys nach dem Baden nicht mit dem Föhn trocknen! Den Föhn nicht zur Beruhigung ins Bettchen legen.
  • Auf eine Wärmelampe in direkter Nähe des Babys verzichten.
  • Babys nicht der direkten Sonne aussetzen. Vorsicht, Sonnenbrand.
  • Temperatur von Körnerkissen gut prüfen.
  • Heizdecken gehören nicht ins Babybett.

Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.

Die Initiative berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offenbleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen.

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