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19. Mai 2023

Was beeinflusst unsere Fruchtbarkeit?

Wenn Paare planen ein Baby zu bekommen, klappt das nicht immer so schnell wie erhofft. Denn viele Faktoren haben einen Einfluss auf unsere Fruchtbarkeit, die zum Teil nicht in unserer eigenen Hand liegen. Auf einige Dinge können wir allerdings achten, wenn wir unsere Fruchtbarkeit und die Chancen auf eine Schwangerschaft steigern wollen.

Zunächst spielt das Alter eine große Rolle. Die Fruchtbarkeit lässt sowohl bei Frauen als auch bei Männern mitsteigendem Alter immer mehr nach. Bei Männern geschieht es deutlich langsamer, bei Frauen bereits ab dem 35. Lebensjahr. Grund dafür ist, dass die Eizellen der Frau nicht neu gebildet werden und sich ihre Qualität deshalb mit der Zeit verschlechtert. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Eizellen genetisch auffällig sind. 

Eine gesunde Ernährung ist wichtig

Generell ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen, wie sie etwa in Vollkornprodukten stecken, wichtig. Sie versorgt den Körper mit allen essenziellen Nährstoffen und beeinflusst die Fruchtbarkeit positiv. Zudem können unserem Körper aber auch Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitamine oder Spurenelemente, helfen, unsbesser auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Sprecht das aber, bevor ihr solche Ergänzungen einnehmen wollt, sicherheitshalber mit eurem Arzt ab. 

Wenn ihr raucht, solltet ihr, sobald ein Baby geplant ist, damit aufhören. Denn Rauchen vermindert nachweislich die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern und schadet bei Eintreten der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind. Bei rauchenden Männer verschlechtert sich nicht nur die Spermienqualität, auch finden sich in ihrer Samenflüssigkeithäufiger erhöhte Cadmium- und Blei- Werte sowie eine verminderte Konzentration von Abwehrstoffen wie Vitamin C. Bei Frauen wirkt sich Rauchen vor allem auf die Eierstockfunktionen und den für die Eizellreifung verantwortlichen Hormonkreislauf aus. So neigen Raucherinnen vermehrt zu Frühgeburten und ihre Kinder haben ein höheres Risiko, unreif zur Welt zu kommen. 

Wenn ihr schwanger werden wollt, lasst am besten auch die Finger von Alkohol. Inwiefern er dieFortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt, ist zwar nicht bekannt, da er nachweislich aber der allgemeine Gesundheit schadet, schadet er auch den weiblichen wie den männlichen Fortpflanzungsorganen.

Eine gute Nachricht gibt es aber noch: Entgegen vieler Annahmen beeinflusst Kaffee die Fruchtbarkeit nicht negativ. In Maßen soll er, sowohl bei Männern, als auch bei Frauen, sogar eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung haben. 

Starke Gewichts-Extreme vermeiden

Auch extremes Über- und Untergewicht kann sich negativ auf unsere Fruchtbarkeit auswirken. Bei übergewichtigenFrauen ist die Funktion der Eierstöcke minimiert und es kommt, aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts, häufig zu Zyklusstörungen. Bei stark untergewichtigen Frauen ist es ähnlich, auch hier ist es schwieriger schwanger zu werden, da die Regelblutung gelegentlich ausbleibt und es zu starken Zyklusstörungen kommen kann. Bei Männern, die unter Übergewicht leiden, weisen Studien auf das erhöhte Risiko einer gestörten Hodenfunktion und einer verminderten Spermienproduktion hin. Vergleichbares gilt auch für untergewichtige Männer. 

Umwelteinflüsse und Schadstoffe nur schwer nachweisbar

Schadstoffe in der Umwelt wie Blei, Cadmium oder Quecksilber können ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinflussen undbeeinträchtigen. So kann beispielsweise eine hohe Bleibelastung zu einer Störung der Hodenfunktionen beitragen. Haben Männer mit solchen Substanzen im Berufsalltag zu tun, kann ein Bluttest Aufschluss über die eigene Belastung geben.

Insgesamt lässt sich aber nur schwer sagen, welcher der häufigsten Umwelt-Einflüsse, wie Metalldämpfe, Hitze oder elektromagnetische Felder, fruchtbarkeitsschädigend ist. Unklar ist auch die Rolle von Pestiziden, chlororganischen Verbindungen oder radioaktiver Strahlung. Auch wenn eine schädigende Wirkung auf den Körper unbestritten ist, lässt sich der unmittelbare Einfluss auf die Fruchtbarkeit für den Einzelnen aber nur schwer nachweisen. Trotzdem solltet ihr, bei einer ausbleibenden Schwangerschaft, auch die Bedingungen am Arbeitsplatz beider Partner als möglichen Grund in Betracht ziehen. 

Erkrankungen und Medikamente

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Endometriose und Krebserkrankungen können, genauso wie Funktionsstörungen der Schilddrüse, Niere oder Leber, die Fruchtbarkeit herabsetzen, da sie den Hormonhaushalt oder die Organfunktionen verändern. Wenn ihr also unter einer dieser Krankheiten leidet, solltet ihr das, bei bestehendem Kinderwunsch, so weit wie möglich, berücksichtigen.

Auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten beeinflusst die Fruchtbarkeit negativ, wie etwa Tabletten gegen Bluthochdruck, Depressionen oder Tumorerkrankungen. Klärt daher unbedingt mit eurem Arzt ab, ob das bei euren Medikamenten, falls ihr welche einnehmt, der Fall ist und ob ggf. für die Zeit des Kinderwunsches andere, geeignetere Präparate infrage kommen. 

Körperliche und seelische Belastungen

Genau wie dauerhafter Schlafmangel können auch extreme sportliche Anstrengung sowie schwere körperliche Arbeit bei Frauen und Männern den Hormonhaushalt durcheinanderbringen. Frauen reagieren dann beispielsweise mit Zyklusstörungen. Tritt die Schwangerschaft also nicht ein, kann es einen positiven Effekt haben, auf ein sehr intensives Training zu verzichten. Neben starken körperlichen Anstrengungen, sind auch seelische Belastungen nicht förderlich, wenn es darum geht, ein Baby zu zeugen. Allerdings gibt es keine Befunde, die belegen, dass Stress sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt.

Insgesamt ist es immer schwierig zu sagen, woran es liegt, wenn die Fruchtbarkeit beeinträchtigst ist und Paare Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. Denn neben den hier aufgezählten möglichen Ursachen, gibt es noch viele weitere, auf die wir einen noch geringeren Einfluss haben, wie etwa Störungen des Hormonhaushalts, organische Ursachen, Entzündungen oder angeborene Fehlbildungen. 

Meist ist eine Summe verschiedener Faktoren ausschlaggebend. Ist die Fruchtbarkeit eines Menschen etwa bereits aus anderen Gründen vermindert, können äußere Einflüsse zur vollständigen Unfruchtbarkeit führen. Umgekehrt kann sich aber auch eine eingeschränkte Fruchtbarkeit durch die Vermeidung bestimmter Umstände verbessern.

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