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18. September 2023

Impfen: Kleiner Piks mit großer Wirkung

Impfungen schützen euer Baby vor Krankheiten, die früher oft tödlich verliefen. Dennoch haben manche Eltern Bedenken und befürchten unliebsame Nebenwirkungen. Wir klären auf, warum es so wichtig ist, dass möglichst viele Kinder die wichtigsten Impfungen erhalten.

Als mein Sohn in der Grundschule auf Klassenfahrt fuhr, gab es einen Jungen, der nicht mitfahren konnte, weil er sich mit Windpocken angesteckt hatte – er war nicht dagegen geimpft. Wie so manche Mütter und Väter auch heute noch hatten seine Eltern Zweifel gehabt, ob eine Impfung wirklich nötig und sinnvoll war, und sich dagegen entschieden. Nun musste der Junge zu Hause bleiben und seine Krankheit auskurieren, während seine Mitschüler ihre erste Klassenfahrt erlebten.

Schutz für die Gesellschaft

Natürlich haben wir heute hochentwickelte Medikamente, und die Kinderkrankheiten, die früher tödlich enden konnten, sind mittlerweile gut zu behandeln. Auch der Mitschüler meines Sohnes hat die Windpocken gut überstanden. Wäre er aber geimpft gewesen, hätte er sie gar nicht erst bekommen – und mit auf Klassenfahrt fahren können. Aber beim Impfen geht es nicht um dieses Einzelschicksal des Schülers. Es geht darum, zum einen den einzelnen Menschen zu schützen. Besonders gefährdet sind hier die Kinder, deren Immunsystem noch nicht so ausgereift ist. Zum anderen geht es aber auch darum, die gesamte Gesellschaft vor Krankheiten zu bewahren. Denn nur wenn möglichst viele Menschen gegen eine Krankheit geschützt sind, kann sie sich nicht mehr weiter ausbreiten. Zudem gelten einige Kinderkrankheiten wie etwa Masern, Keuchhusten und Mumps auch heute noch als hochansteckend und können sich rasend schnell ausbreiten. Keinesfalls solltet ihr sie als harmlose Kinderkrankheiten abtun, die euer Kind „ruhig mal durchmachen“ kann. Lasst euch von eurer Kinderärztin odereurem Kinderarzt beraten, wenn ihr Zweifel und Bedenken habt. Sie können euch kompetent beraten.

Frühe Entscheidung nötig

Ob ihr euer Kind impfen lasst oder nicht, müsst ihr für einige Krankheiten schon früh entscheiden. Mit etwas sechs Wochen steht schon die erste Grundimmunisierung mit einem Rotaviren-Impfstoff an. Zwei Monate alte Babys werden dann gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung und Hepatitis B geimpft. Zusätzlich sollte jetzt auch die erste Pneumokokken-Schutzimpfung stattfinden. In den Wochen und Monaten danach werden die diversen Grundimmunisierungen dann nach einer von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Reihenfolge aufgefrischt und verstärkt. Im Alter von etwa einem Jahr kann euer Kind dann gegen Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken geimpft werden. Weitere Auffrischungsimpfungen folgen im Laufe der Jahre. Eine Übersicht seht ihr in der Tabelle:

Wie funktionieren Impfungen?

Beim Impfen wird dem Körper ein Impfstoff zugefügt – entweder oral als Schluckimpfung oder mit einer Spritze als Injektionsimpfung. Die Impfstoffe regen die Bildung von natürlichen Abwehrkräften des Körpers gegen den Erreger an. Sollte es zu einer Ansteckung kommen, ist der Körper vorbereitet, den Erreger wirksam zu bekämpfen und so abzuwehren. Dabei gibt es zwei Arten von Impfstoffen: lebende und tote. Lebendimpfstoffe erhalten eine sehr geringe Menge lebender Keime, die aber so abgeschwächt sind, dass sie nicht mehr gefährlich sind. Bei Lebendimpfungen hält der Schutz lange, meist sogar ein Leben lang. Anders sieht es bei Totimpfstoffen aus. Diese enthalten nur abgetötete Erreger oder Bestandteile von diesen. Der Schutz ist nicht so langlebig und muss daher im Laufe des Lebensaufgefrischt werden! 

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