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23. August 2023

Untergewicht bei Kindern 

Das Körpergewicht von Kindern wird häufig sehr genau unter die Lupe genommen, sowohl von den eigenen Eltern als auch von anderen Familienmitgliedern oder sogar Fremden. Das betrifft besonders Kinder, die dünner sind als der Durchschnitt, und sie werden schnell als untergewichtig betitelt. Doch besteht bei Untergewicht bei Kindern in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. 

Untergewicht ist bei Kindern keine Seltenheit und bedeutet auch nicht gleich eine Unterernährung. Es ist völlig normal, dass das Gewicht alters- und entwicklungsbedingt variiert. Denn besonders nach einem starkenWachstumsschub braucht der Körper einige Zeit, um sich der neuen Größe anzupassen. Das passiert sowohl im Baby-als auch im Kleinkindalter und später in der Pubertät. Auch gibt es Kinder und Erwachsene, die stoffwechselbedingt einfach nicht so leicht zunehmen und entsprechend erblich veranlagt sind.

Body-Mass-Index als grober Richtwert

Um ein Untergewicht zu bestimmen, kann der individuelle Body-Mass-Index (BMI) als Richtwert herangezogenwerden. Er ist die gebräuchlichste Formel zur Bewertung des Körpergewichts und wird ermittelt, indem wir dasKörpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilen. Bei Erwachsenen spricht man von Untergewicht ab einem BMI von unter 18,5. Daher reicht dieser Wert bei Kindern nicht aus, um zu bestimmen, ob sie untergewichtig sind oder nicht. So spielt auch immer das jeweilige Alter des Kindes eine Rolle. Um zu ermitteln, ob ein Kind normalgewichtig ist, wird deshalb das Gewicht mit dem anderer Kinder im gleichen Alter verglichen. Sobald 90 Prozent der gleichaltrigen Kinder einen höheren BMI haben, gilt ein Kind offiziell als untergewichtig. Die BMI-Normwerte finden wir zum Beispiel auf Webseiten von Kinderärzten oder auch in dem U-Heft unseres Kindes. 

Um festzustellen, ob ein Kind unter Untergewicht leidet, sind aber auch immer andere Merkmale entscheidend. Ist euer Kind gesund und lebensfroh, so ist Untergewicht meist kein Problem. Zeigt es allerdings Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen und häufige Infekte, könnte es sich um eine Mangelerscheinung handeln, die vom Kinderarzt untersucht werden sollte. 

Mögliche Ursachen von Untergewicht

Die Ursachen von Untergewicht und einer Unterernährung können sehr unterschiedlich sein. Eine erhöhte Anfälligkeit haben generell frühgeborene Kinder und Kinder mit bestimmten Erkrankungen, die dafür sorgen, dass die aufgenommene Nahrung nur schlecht im Körper verwertet wird. Zu diesen Krankheiten zählen etwa Stoffwechselkrankheiten, Enzymstörungen, chronische Magen-Darm-Erkrankungen, Herzfehler, Parasiten, Gallenstauung, HIV und Tumorerkrankungen. Neben Krankheiten können aber auch chronische Entzündungen im Mund oder Rachen die Nahrungsaufnahme erschweren und der Grund für Untergewicht sein. Bewegt euer Kind sich besonders viel und macht zum Beispiel viel Sport, kann auch ein erhöhter, nicht gedeckter Energiebedarf die Ursache sein. 

Wie können Eltern helfen?

Zunächst sollten wir ernstere Ursachen ärztlich ausschließen oder entsprechend behandeln lassen. Abgesehen davon liegt eine Lösung darin, den Kaloriengehalt in der Ernährung zu erhöhen. Dazu empfiehlt sich eine abwechslungsreiche, leckere und gesunde Kost mit vielen Vitaminen und Nährstoffen. Bei Klein- und Schulkindern können die Mahlzeiten zudem mit Fett wie Sahne, Butter oder Öl und Kohlenhydraten angereichert werden. Auch energiereiche Shakes oder Riegel bieten sich als kleine Zwischenmahlzeit an. Bei Säuglingen empfiehlt sich besondere Säuglingsnahrung mit höherem Nährstoffgehalt.

Wenn das Untergewicht nicht Folge einer Krankheit ist, können auch psychische Gründe dahinterstecken, die sehr individuell und unterschiedlich sein können. In diesem Fall ist besondere Vorsicht und Einfühlungsvermögen gegenüber dem Kind geboten. Nehmt zum Beispiel den Druck raus und ermahnt euer Kind nicht ständig zum Essen. Auch von einer Sonderbehandlung beim Essen gegenüber Geschwisterkindern solltet ihr absehen. Es kann zudem helfen, die Mahlzeiten gemeinsam mit der Familie und in einer positiven lockeren Atmosphäre einzunehmen. WeitereInformationen, wie ihr mit dem Untergewicht eures Kindes umgehen könnt, könnt ihr euch auch bei der Krankenkasse oder dem Kinderarzt holen. Auch eine professionelle Ernährungsberatung kann helfen.

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