Bild: AdobeStock

21. April 2023

Alles Wichtige zum Wochenbett

Kurz vor der Geburt wächst bei vielen Frauen nicht nur der Bauch, die Freude auf den Nachwuchs und die Zeit als Familie, sondern auch die Angst. Aber nicht nur die Angst vor der Geburt, auch die Angst vor der ersten Zeit danach. Erfahre alles Wichtige zum Wochenbett – und mögliche Ängste werden überflüssig. 

Das Wochenbett beschreibt die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Bei einem Kaiserschnitt die ersten zehn und bei Früh- oder Mehrlingsgeburten die ersten zwölf Wochen. In dieser Zeit finden der natürliche Heilungsprozess und die Rückbildung deines Körpers statt. Denn die Gebärmutter muss sich wieder zusammenziehen, der Damm und eine eventuelle Kaiserschnittnarbe heilen. Neben der Regeneration des Körpers ist das Wochenbett aber auch eine Zeit des Lernens. Du und dein Baby habt nun alle Zeit, euch ganz in Ruhe kennenzulernen. Findet heraus, wie das Stillen, Wickeln, Baden und Anziehen funktioniert.

Unterstützung durch die Hebamme

Die Hebamme hilft dir nicht nur vor und während der Geburt, sie kann dich auch bei der Nachsorgen während des Wochenbetts betreuen und unterstützen. Bis ca. 12 Wochen nach der Geburt hast du sogar ein Anrecht darauf. Sie hilft dir und deinem Neugeborenen beispielsweise bei körperlichen Beschwerden und Herausforderungen, aber auch bei persönlichen und seelischen Belastungen und Fragen. In den ersten Tagen nach der Geburt schaut sie hauptsächlich auf die Trinkgewohnheiten, die Gewichtsentwicklung, den Stuhlgang und die Nabelpflege deines Babys. Sie hilft euch außerdem beim ersten Bad und unterstützt bei der Entwicklung der Beziehung zwischen Eltern und Kind. 

Mögliche Beschwerden während des Wochenbetts

Beschwerden, die Frauen während des Wochenbetts bekommen, sind ganz normal und können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Doch keine Angst, nicht alle davon werden auf dich zukommen. Zudem halten sie meist nicht sehr lange an. 

Egal ob Kaiserschnitt- oder vaginale Geburt, der sogenannte Wochenfluss gehört leider für fast alle Frauen zum Wochenbett dazu. Denn nachdem sich die Plazenta nach der Entbindung abgelöst hat, muss überschüssiges Blut und Gewebe abfließen. Zunächst ist die Blutung rot und etwa so stark wie die Periode, später verändert sich die Farbe, bis esschließlich nur noch ein durchsichtiger Ausfluss ist. Besorg dir für diese Zeit am besten spezielle Wochenbett-Binden und passende Unterwäsche. Eine weitere Beschwerde, die viele Frauen haben, sind Nachwehen, doch können auch sie bei jeder Frau unterschiedlich stark sein. Nach einer vaginalen Geburt kann es zudem zu Schmerzen und Schwellungen im Dammbereich kommen, da es während der Geburt nicht selten zu einem Dammriss kommt, der anschließend genäht werden muss. Auch Schmerzen beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang sind leider keine Seltenheit, da der Kopf des Babys, während einer natürlichen Geburt, starken Druck auf die Blase und Harnröhre ausgeübt hat. Vielefrischgebackene Mütter klagen auch aufgrund von Wassereinlagerungen über geschwollene Füße und Beine. Auch die Brüste können anschwellen und sich hart anfühlen. Das hängt mit dem entstehenden Milcheinschuss zusammen, dereinige Tage nach der Geburt einsetzt. Sobald du und dein Baby eine eingespielte Stillroutine entwickelt habt, wird es abernachlassen.

Neben den genannten Beschwerden gibt es noch einige andere, die eher seltener sind, wie Verstopfung, Hämorrhoiden, Schweißattacken, Haarausfall oder auch Depressionen.

Warnzeichen, auf die du achten solltest

Während des Wochenbetts kann es in seltenen Fällen auch zu Komplikationen kommen, die zum Teil lebensbedrohlich sein können. Aber keine Angst, meist folgt auf eine unkomplizierte Geburt auch eine umkomplizierte Zeit des Wochenbetts. Wenn du über die Warnzeichen Bescheid weißt, kannst du außerdem rechtzeitig reagieren und einen Arzt aufsuchen. Zu diesen Warnzeichen gehören unter anderem Fieber, Bluthusten, Kurzatmigkeit, starke Schmerzen im Brustkorb, in den Gliedern, im Bauch oder der Scheide, starke vaginale Blutungen und Blutungen, die große Klumpen enthalten. 

Leichter Sport ist erlaubt

Während des Wochenbetts sollte die frisch gebackene Mutter sich schonen und noch nicht arbeiten gehen, schwer heben und auf körperlich anstrengende Aktivitäten wie Sport oder Sex verzichten. Wenn dir allerdings danach ist, ist leichter, auf das Wochenbett angepasster Sport für ca. zwei bis drei Stunden in der Woche erlaubt. Hattest du allerdings einen Kaiserschnitt, solltest du aber auch darauf die ersten vier bis sechs Wochen verzichten. Lass dich, bevor du mit dem leichten Training startest, am besten von deiner Hebamme oder Frauenärztin beraten, was geht und was noch nicht. 

Beginnen solltest du am besten mit sogenannten Rückbildungsübungen, bei denen vor allem der Beckenboden und deine Ausdauer trainiert werden. Die dazugehörigen Übungen werden auch in Kursen angeboten, die meist von der Krankenkasse übernommen werden. Verlasse dich auf die Kursleiterin, deine Hebamme oder Frauenärztin und beginne nicht selbstständig mit Übungen.

Mehr zum Thema Schwangerschaft


  • JETZT IM NEUEN HEFT:

    • Zarte Haut
    • Kleine Trotzköpfe
    • Diabetes vorbeugen