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29. August 2023

Was passiert bei einer Eileiterschwangerschaft? 

Eileiterschwangerschaften werden heutzutage leider immer häufiger, wie Fachleute berichten. So nistet sich bei etwa 2 Prozent aller Schwangerschaften die Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein – in den meisten Fällen im Eileiter. Bei ersten Anzeichen dafür, solltet ihr schnell reagieren.

Anders als bei einer normalen Schwangerschaft wächst die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter heran, sondern im Eileiter, durch den sie zuvor wandert. Das kann etwa passieren, wenn euer Eileiter vernarbt, verklebt oder auch zu lang ist und die Eizelle ihn nicht vollständig durchqueren kann.

Da der Embryo im Eileiter nicht ausreichend versorgt werden kann, stirbt die befruchtete Eizelle meist von selbst ab und es kommt zu einer Fehlgeburt. Wenn das geschieht, kann es bei euch zu leichten Unterleibsschmerzen und Blutungen kommen. Es kann auch passieren, dass ihr gar nicht wusstet, dass ihr schwanger seid und die Blutung für eure Periode haltet. Bleibt die Eizelle allerdings im Eileiter und der Embryo beginnt zu wachsen, wird es eng undstärkere Beschwerden treten auf. Dazu zählt etwa ein Druckgefühl im Bauch, Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Kurzatmigkeit oder ein schneller Puls. In seltenen Fällen kann es auch zu einem Einreißen des Eileiters kommen sowie starken inneren Blutungen. 

Mögliche Ursachen einer Eileiterschwangerschaft

Ein verwachsener, vernarbter oder verklebter Eileiter kann zum Beispiel durch Operationen oder Infektionen entstehen.Eine weitere Ursache können Eileiterpolypen oder eine Funktionsstörung des Eileiters sein, welche beispielsweise durch bestimmte Risikofaktoren oder eine besondere Krankengeschichte bedingt sind. Aber auch angeborene Veränderungen, wie beispielsweise sackförmige Höhlen in der Eileiterwand können der Grund einer Eileiterschwangerschaft sein.

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Dazu zählt etwa die Verhütung mit hormonfreien Kupferspiralen oder Kupferketten, Fruchtbarkeitsstörungen oder eine künstliche Befruchtung, häufig wechselnde Sexualpartner, Rauchen oder auch das Alter über 40. Aber auch wenn ihr vorherige Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche hattet, kann das eine Rolle spielen ebenso wie frühere Eileiterschwangerschaften oder Schwangerschaften, in denen sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat, wie bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft, Eierstockschwangerschaft oder Gebärmutterhalsschwangerschaft. 

Eileiterschwangerschaften frühzeitig diagnostizieren

Wenn einige dieser Risikofaktoren auf euch zutreffen, solltet ihr in den ersten Wochen der Schwangerschaft besonders achtsam sein und euch von eurem Gynäkologen dahingehend untersuchen lassen. Gleiches gilt natürlich, falls ihr einige der beschriebenen Symptome bei euch feststellt. Bei eurem Arzt findet dann eine genaue Anamnese statt, indem eintieferer Einblick in eure Krankengeschichte mit eventuellen Vorerkrankungen vorgenommen wird sowie eine Reihe von Untersuchungen. Sobald eine Eileiterschwangerschaft diagnostiziert wird, wird euch der Embryo medikamentös oder operativ entfernt, da das gesundheitliche Risiko für euch und das Ungeborene zu groß ist.

Eine Eileiterschwangerschaft kann bei euch neben körperlichen natürlich auch mentale Folgen hinterlassen. Für viele Frauen ist es jedoch hilfreich zu wissen, dass es nach einer Eileiterschwangerschaft generell dennoch möglich ist, erneut schwanger zu werden und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Allerdings muss in einigen Fällen der betroffene Eileiter entfernt werden und damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Zudem ist es auch davon abhängig, ob ihr mit Verwachsungen oder Verklebungen der Eileiter zu kämpfen habt. Die Erfolgschancen und Risiken einer erneuten Schwangerschaft sind also bei jeder Frau sehr individuell. 

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